Lebensversicherung Auch Debeka senkt Garantiezins

Der Abwärtstrend bei den Zinsen auf Lebens- und Rentenversicherungen hält an. Auch die Debeka-Lebensversicherung wird ihren Kunden im kommenden Jahr weniger Zinsen gutschreiben.

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Assekurata: Beitragsrendite ist ein besserer VergleichsmaßstabDie Ratingagentur Assekurata hat die Deklarationen der Lebensversicherer für 2014 unter die Lupe genommen. Die Werte für die Verzinsung der Versichertenguthaben ließen sich dabei jedoch nicht uneingeschränkt miteinander vergleichen, stellt Geschäftsführer Reiner Will fest. Der Grund: Die Gesellschaft beziehen ihre Werte auf unterschiedliche Basisgrößen. In ihrer Studie habe die Ratingagentur daher erneut die garantierte und die illustrierte Beitragsrendite einer privaten Rentenversicherung untersucht, die über 25 Jahre läuft. Dies geschah anhand einer unverbindlichen Beispielrechnung. Das heißt: Die Renditeziffer gilt unter der Voraussetzung, dass die Zinsen so bleiben wie sie sind. Was jedoch unrealistisch ist. Fotoquelle: Assekurata

Frankfurt Die Überschussbeteiligung auf Lebens- und Rentenversicherungen sinke auf 3,4 von 3,6 Prozent in diesem Jahr, teilte die Debeka am Montag in Koblenz mit. „Auch die Debeka (...) kann sich den Entwicklungen an den Kapitalmärkten nicht entziehen“, begründete der Versicherer den Schritt. Inklusive Schlussüberschuss und der Beteiligung an den Bewertungsreserven liege die Verzinsung bei vier Prozent. Die Debeka Leben zählt nach Beiträgen zu den fünf größten Lebensversicherern in Deutschland. Mit 3,4 Prozent dürfte sie bei der Verzinsung immer noch über dem Branchenschnitt liegen.

Die Finanzaufsicht BaFin will die Lebensversicherer zu einer Abkehr von den belastenden lebenslangen Zinsgarantien bewegen. Auch die Debeka folgt dem Trend und führt im kommenden Jahr zwei neue Tarife ein, deren Garantiezins unterhalb den maximal noch erlaubten 1,25 Prozent liegt. Die Überschussbeteiligung soll dafür höher ausfallen. Sie werde in einen Aktienindexfonds angelegt, erklärte der Versicherer.

Zuletzt hatten in der vergangenen Woche Deutschlands zweitgrößter Lebensversicherer R+V und die Nürnberger Leben ihre Überschussbeteiligungen für das kommende Jahr gesenkt. R+V reduzierte auf 3,2 von 3,4 Prozent. Einschließlich des am Ende der Laufzeit fälligen Schlussüberschusses und der Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven fällt der Rückgang der Gesamtverzinsung auf 3,8 (2014: 3,9) Prozent etwas geringer aus.

Die Nürnberger Lebensversicherung zahlt 2015 auf klassische Policen nur noch eine Überschussbeteiligung von 3,5 (3,75) Prozent. Die Gesamtverzinsung liegt bei 4,0 Prozent. Die Nürnberger bietet schon seit 1995 auch eine Rentenversicherung, die einen geringeren Garantiezins bietet und 30 Prozent des Kapitals in Aktien anlegt. Sie verspricht für 2015 eine Gesamtverzinsung von 6,8 (7,6) Prozent.

Der größte öffentliche Lebensversicherer, die Münchener Bayern-Versicherung, hatte dagegen angekündigt, ihre Überschussbeteiligung mit 3,0 Prozent und die Gesamtverzinsung mit 3,6 Prozent 2015 stabil zu halten. Sie liegt damit allerdings am unteren Ende der Deklarationen. Die Ratingagentur Assekurata rechnet im Branchenschnitt 2015 mit einer Überschussbeteiligung von 3,25 Prozent nach 3,4 Prozent in diesem Jahr.

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