Lebensversicherung Diese Fonds sind der Renditeturbo für Ihre Altersvorsorge

Mit den richtigen Fonds können Versicherte den Renditeturbo einlegen. Quelle: dpa, Montage

Mit den richtigen Fonds können Versicherte die Rendite ihrer fondsgebundenen Lebens- und Rentenpolicen steigern – und langfristig profitieren. Das Fondsangebot der Versicherer im Rendite-Risiko-Check.

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Einer Million Versicherten in Deutschland geht es derzeit wie Edda Pohlig*, 53 Jahre, Schwimmlehrerin aus Dortmund. Sie sollen wählen, wie sie ihr Geld zwischen unterschiedlichen Fonds aufteilen. Ihr Problem: Die Namen der Fonds sagen ihnen nichts. Um in Edda Pohligs Welt zu bleiben: Es ist wie ein Sprung vom Beckenrand mit geschlossenen Augen.

Dabei ist die anstehende Entscheidung nicht ohne: Von ihr hängt ab, was mit den oft noch jahrzehntelangen Einzahlungen der Kunden in fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherungen passiert. 2,4 Milliarden Euro Vermögen sind derzeit unmittelbar betroffen. Sie sind in Garantiefonds der DWS-Flex-Pension-Palette angespart worden. Doch 17 der 22 Fonds werden jetzt geschlossen. Das Geld muss in andere Fonds umgeschichtet werden.

Doch nicht nur die von den Fondsschließungen betroffenen Versicherten, sondern alle gut 14 Millionen Kunden mit fondsgebundenen Policen sollten regelmäßig überprüfen, ob ihre Fonds noch die Erwartungen erfüllen. Mit fondsgebundenen Policen sichern sich Kunden – wie bei traditionellen Lebensversicherungen – Anspruch auf eine Todesfallzahlung oder eine Zusatzrente. Was von den Beiträgen des Anlegers nach Abzug von Verwaltungs- und Risikokosten übrig bleibt, der sogenannte Sparanteil, wird aber nicht vom Versicherer angelegt, sondern fließt in Fonds.

Treue zahlt sich nicht aus

Über die Qualität der Fondspolicen entscheiden daher zwei Kriterien: Wie teuer ist die Police? Einzig, was nach Abzug von Kosten übrig bleibt, kann im Fonds überhaupt Rendite bringen. Wie hoch die ausfällt, hängt vom Fonds ab. Nur wenn die Qualität von Police und Fonds stimmen, können Versicherte ertragreich vorsorgen.

Wer bereits eine Fondspolice abgeschlossen hat und damit unzufrieden ist, der kann sie kündigen und einen anderen, günstigeren Vertrag abschließen oder direkt, ohne Versicherung, mit Fonds sparen. Gute und unabhängige Berater können bei dieser Entscheidung helfen. Mitunter ist der Um- oder Ausstieg aber nicht sinnvoll. Etwa wenn ein mitversicherter Risikoschutz wichtig ist und heute wegen Vorerkrankungen nicht mehr oder nur viel teurer versicherbar wäre.

Doch selbst dann lässt sich über die Auswahl der passenden Fonds einiges bewegen. Anders als viele Versicherte meinen, sind sie nicht auf Gedeih und Verderb bis Vertragsende an anfangs gewählte Fonds gebunden. Je nach Versicherer ist die Fondsauswahl für Kunden unterschiedlich groß. Üblicherweise wird aber von Aktien- bis Rentenfonds alles angeboten, was der Fondsmarkt hergibt – Gutes wie Schlechtes.

Welche Fonds Lebensversicherungskunden für ihre Policen wählen können

Damit Versicherte ertragsstarke Fonds auswählen, hat die Kölner Ratingagentur Assekurata das Fondsangebot von 28 Policenanbietern geprüft: Wie viel Rendite erwirtschaften die Fondsmanager? Welches Risiko gehen sie dabei ein? Die WirtschaftsWoche stellt die empfehlenswertesten Fonds der fünf – gemessen am auf Fondspolicen entfallenden Beitragsanteil – größten Anbieter vor (siehe Tabelle oben). Da Assekurata von einigen Anbietern keine Daten vorlagen, konnten sie nicht berücksichtigt werden.

Versicherte, die noch mehr als zehn Jahre lang einzahlen, sollten sich vorzugsweise für weltweit oder europaweit anlegende Aktienfonds entscheiden oder auf Mischfonds mit wenigstens 30 Prozent Aktienanteil setzen. Die beste Wertung im Rendite- und Risiko-Check von Assekurata und damit die Schulnote sehr gut bekommen der europäische Aktienfonds MFS Meridian European Value, der weltweit anlegende Aktienfonds UniFavorit: Aktien und der DWS Top Dividende Aktienfonds für dividendenstarke Aktien. Der einzige sehr gut bewertete Mischfonds ist der Flossbach von Storch Multi Asset Growth.

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