Ranking Die besten Risikolebensversicherungen

Familien, Immobilieneigentümer und Unternehmer sollten ihre Angehörigen absichern. Basis dafür ist eine Risikolebensversicherung. Ein exklusives Ranking zeigt die besten Policen.

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Quelle: Illustration: Mark Conlan

Ihre Freunde schwatzen ihnen eine neue Versicherung auf – und Danielle und Michael Neumann* sind sogar froh darüber. Denn ohne die gut gemeinten Ratschläge hätte sich das Paar aus Wuppertal nach der Geburt ihrer Tochter wohl keine Gedanken über einen zusätzlichen Versicherungsschutz gemacht. Als aber immer mehr ihrer Freunde erklärten, wie wichtig eine Risikolebensversicherung sei, machten die Neumanns einen Termin mit ihrer Vermögensberaterin aus. Mit ihr wollen sie in ein paar Wochen entscheiden, wie sie ihre neue Familie jetzt am besten absichern.

Nur wenige Verträge halten selbst Versicherungskritiker für existenziell wichtig: Neben der privaten Haftpflichtversicherung ist das vor allem eben die Risikolebensversicherung. Sie zählt zum unabdingbaren Schutz, sobald der Tod einer Person auch zum finanziellen Schicksalsschlag zu werden droht: Das betrifft Familien, in denen der Hauptverdiener wegfallen könnte, aber vielleicht noch auf Jahre hinaus Kinder großzuziehen sind. Oder auch Immobilieneigentümer und Unternehmer, die hohe Kredite aufgenommen haben. Hinterbliebene könnten diese allein dann oft nicht schultern.

Die staatliche Unterstützung beim Tod naher Angehöriger reicht dann meist nicht: Witwen oder Witwer erhalten selbst im günstigsten Fall nicht viel mehr als 55 Prozent der gesetzlichen Rente, auf die der Verstorbene Anspruch gehabt hätte. Kinder, die ein Elternteil verloren haben, sollten nicht mit mehr als zehn Prozent der Rente rechnen – und das auch nur, bis sie das 18. Lebensjahr oder, bei laufender Ausbildung, das 27. Lebensjahr beendet haben.

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Nach komplexen Detailregeln, über die die Deutsche Rentenversicherung informiert, kann die Unterstützung im Einzelfall etwas höher, oft aber sehr viel niedriger ausfallen. Zusätzliche Unterstützung ist daher wichtig.

Das Deutsche Kundeninstitut hat im Auftrag der WirtschaftsWoche Risikolebensversicherungen von 23 Anbietern getestet (siehe Tabellen auf den Seiten 3 bis 5).

Rund 170 Einzelkriterien flossen ins Ranking des Marktforschungsunternehmens ein: Die Tester ermittelten Beiträge für verschiedene Musterfälle, prüften den Umfang der Leistungen in den Basistarifen und die wichtigsten Extras, die gegen Beitragsaufschlag gewählt werden können. Mit verdeckten Anrufen und E-Mails überprüften sie, wie kompetent und freundlich die Kundenbetreuer sind. Einzelne Versicherer, darunter die Allianz, verweigerten die Teilnahme und stellten keine Daten zur Verfügung. Ihre Angebote wurden nicht gewertet.

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Abkehr vom Versicherungskauderwelsch

Testsieger ist der Onlineanbieter Community Life. Er vermittelt nur Policen der Swiss-Re-Tochter iptiQ, die ihre Versicherungen Kunden nicht direkt anbietet. Community Life will sich von herkömmlichen Anbietern gezielt abgrenzen: Kunden können in einer „Community“ im Internet mitreden und Einfluss auf die Gestaltung der angebotenen Versicherungen nehmen. Mit möglichst einfachen Versicherungsbedingungen – im Normalfall darf ein Satz dort maximal 15 Wörter haben – will Community Life sich vom üblichen Versicherungskauderwelsch abheben.

Dieser Auftritt ist mehr als Kosmetik, wie der Versicherungsvergleich zeigt: So zählen die von unseren Musterfällen verlangten Beiträge bei Community Life stets zu den niedrigsten im Ranking. Ein vorläufiger Versicherungsschutz direkt ab Antragstellung ist unabhängig vom Alter enthalten.

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Bei vielen Ereignissen, wie Heirat oder Geburt eines Kindes, können Versicherte die gewählte Versicherungssumme ohne erneute Risikoprüfung anheben. Bei Community Life dürfen sie die Summe im Laufe der Zeit um insgesamt bis zu 200.000 Euro erhöhen – bei den meisten Wettbewerbern liegt diese Grenze deutlich niedriger. Nur die Versicherer Continentale, Europa und Volkswohl Bund sind hier noch kundenfreundlicher: Sie deckeln die maximale Erhöhung der Versicherungssumme gar nicht.

Am schlechtesten schnitt im Ranking die Police der Debeka ab. Hier hätten die Musterfälle stets besonders viel zahlen müssen, der Beitrag zählte stets zu den drei teuersten Angeboten. Gleichzeitig wurde der Umfang der Versicherung (Angebot) nur als befriedigend eingestuft, etwa, weil eine Erhöhung der Versicherungssumme bei bestimmten Ereignissen nur bis maximal 45 Jahre möglich ist. Immerhin ist die maximale Versicherungssumme nicht begrenzt.

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