Rente für Freiberufler Reicht die private Vorsorge für den Ruhestand?

Versorgungswerke und Pensionskassen bieten ihren Mitgliedern deutlich mehr als die gesetzliche Rente. Doch Niedrigzinsen und Börsenturbulenzen schmälern auch ihre Rendite. Wo sie jetzt investieren, was sie künftig noch bringen.

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Welche Auswirkung die Inflation auf die Rentenlücke hat
Eine Hand hält Geldscheine und einen Kassenbon über einer Einkaufskiste mit Lebensmitteln Quelle: dpa
Eine Hand nimmt am 22.01.2010 eine Euro-Münze aus einem Geldbeutel Quelle: dpa
Eine Kundin bezahlt an der Kasse in einem Supermarkt in Karlsruhe ihren Einkauf Quelle: dapd
Ein Rentner demonstriert und hält dabei eine Weste in den Händen, auf der "Rente muss zum Leben reichen" zu lesen ist. Quelle: dpa
Hinter dem Griff seines Gehstocks ist ein Rentner vor einem Computer zu sehen Quelle: dpa/dpaweb
Als Miniaturfiguren sind zwei Senioren am Montag (10.09.2012) in Schwerin auf Euro-Münzen zu sehen Quelle: dpa

Spätestens mit Mitte 30 kommen sie, diese Fragen. Wer sie sich nicht selbst stellt, den löchern Freunde und Verwandte: "Wie machst du das eigentlich mit der Altersvorsorge? Wie steht es um deine Rente?" Spätestens jetzt fängt der Ernst des Lebens tatsächlich an.

So auch bei einer Assistenzärztin aus Berlin, die dieses Jahr ihren 35. Geburtstag feiert. Doch während alle um sie herum über drohende Altersarmut, Zuschussrente und private Altersvorsorge sprechen, habe sie der Blick auf ihre letzte "Renteninformation" eher beruhigt, sagt sie. In einem blauen Aktenordner mit der Aufschrift "Versicherungen" hat die angehende Internistin den Brief abgeheftet, schwarz auf weiß stehen dort die Zahlen. Erfreuliche Zahlen.

Zweifel bleiben

Seit ihrem Berufseinstieg an einer Uniklinik 2005 hat sie im Durchschnitt 790 Euro pro Monat an die Berliner Ärzteversorgung überwiesen. Würde sie bis zum Rentenbeginn im Jahr 2044 Beiträge in gleicher Höhe zahlen, bekäme sie später 3600 Euro monatlich ausgezahlt – bis ans Lebensende. In der gesetzlichen Rentenversicherung würde sie bei gleichem Einkommen etwa halb so viel bekommen. "Ist unser Versorgungswerk wirklich so viel besser?", fragt die junge Ärztin. Ein Zweifel bleibt.

Knapp eine Million Deutsche bauen bei ihrer Rente komplett auf ein berufsständisches Versorgungswerk. Vor allem Ärzte, Anwälte, Steuerberater und Architekten zahlen ihre Rentenbeiträge nicht an die gesetzliche Kasse, sondern an eines von rund 90 berufsständischen Versorgungswerken.

Chancen und Risiken der Betriebsrenten

Ein Teil ihrer Rente hängt vom Zustrom neuer Mitglieder ab. Während dieses Umlageverfahren (Beitragszahler finanzieren das Altersgeld der heutigen Rentner) bei der gesetzlichen Rente voll greift, macht es bei den Versorgungswerken nur einen kleinen Teil der Rente aus, meist unter 20 Prozent. Der weitaus größere Teil ist kapitalgedeckt: Beitragszahler sparen also selbst für ihre spätere Rente an.

Chefs garantieren immer seltener die Höhe der Betriebsrente

So läuft es auch bei einem Großteil der etwa 17 Millionen gesetzlich rentenversicherten Arbeitnehmer, die ihre Rente mit einer betrieblichen Altersvorsorge aufstocken. Anders als die Versorgung der Ärzte, Anwälte & Co. sind diese Betriebsrenten für sie nur ein Zubrot. Meist schießen die Arbeitgeber einen Teil der monatlichen Beiträge zu. Doch immer seltener garantieren die Chefs den Angestellten die Höhe ihrer Betriebsrente. Entscheidend dafür, was im Alter aufs Konto kommt, ist die mit dem Kapital zuvor erzielte Rendite.

Die Euro-Krise, das raue Umfeld an den Kapitalmärkten, starke Kursausschläge an den Börsen und niedrige Zinsen auf sichere Anlagen schlagen deshalb auch auf Versorgungswerke und betriebliche Altersvorsorge durch. Angestellte haben immerhin noch Aussicht auf ihre gesetzliche Rente.

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