Die größten Versorgungswerke im Rendite-Check
Bayerische Ärzteversorgung
Zahlende Mitglieder: 92500
Rentner: 29700
Kapitalanlagen: 16803 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 4,8
2010: 4,9
2011: 4,0
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Baden-Württ. Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte
Zahlende Mitglieder: 53565
Rentner: 17658
Kapitalanlagen: 10148 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 10,1
2010: 6,7
2011: 2,4
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Nordrheinische Ärzteversorgung²
Zahlende Mitglieder: 46155
Rentner: 15353
Kapitalanlagen: 9545 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 3,5
2010: 4,1
2011: k.A.
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
² Datenstand: Ende 2010
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Versorgungswerk der Architektenkammer NRW
Zahlende Mitglieder: 42892
Rentner: 6965
Kapitalanlagen: 6411 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 4,2
2010: 4,4
2011: 4,1
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Versorgungswerk der Rechtsanwälte im Lande Nordrhein-Westfalen
Zahlende Mitglieder: 34400
Rentner: 2829
Kapitalanlagen: 4589 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 4,4
2010: 4,3
2011: 3,2
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Ärzteversorgung Westfalen-Lippe
Zahlende Mitglieder: 33278
Rentner: 12982
Kapitalanlagen: 8745 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 4,2
2010: 4,4
2011: 3,6
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung
Zahlende Mitglieder: 35500
Rentner: 2000
Kapitalanlagen: 4000 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 4,1
2010: 4,5
2011: 4,2
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Bayerische Architektenversorgung
Zahlende Mitglieder: 33200
Rentner: 6400
Kapitalanlagen: 4650 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 4,3
2010: 4,8
2011: 3,2
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Ärzteversorgung Niedersachsen²
Zahlende Mitglieder: 29481
Rentner: 9880
Kapitalanlagen: 6647 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: k.A.
2010: k.A.
2011: k.A.
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
²Datenstand Ende Oktober 2011
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Bayerische Apothekerversorgung
Zahlende Mitglieder: 27300
Rentner: 9600
Kapitalanlagen: 6760 Millionen Euro
Nettorendite¹
2009: 4,6
2010: 4,8
2011: 4,3
¹ Rendite auf Kapitaleinlagen (Erträge abzüglich der Aufwendungen aus Kapitalanlage in Prozent des Mittelwertes der Kapitalanlagen)
Quellen: Versorgungswerke, eigene Berechnungen
Stand: Ende 2011
Wenn das berufsständische Versorgungswerk nicht völlig heillos wirtschaftet, ist eine Mitgliedschaft hier deutlich attraktiver als in der gesetzlichen Rentenversicherung. Mitglieder der Versorgungswerke zahlen meist den gleichen Beitrag wie gesetzlich Rentenversicherte. Im kommenden Jahr sind das 19 Prozent Beitrag (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) auf maximal 5800 Euro Monatseinkommen (4900 Euro in den neuen Bundesländern), also höchstens 1102 Euro im Monat. Freiwillig können sie die Beiträge aufstocken.
Dass die Versorgungswerke ihren Mitgliedern auch bei gleich hohen Beiträgen deutlich höhere Renten in Aussicht stellen, liegt am völlig unterschiedlichen System. In der gesetzlichen Rentenversicherung mit ihrem Umlageverfahren müssen künftig immer weniger Erwerbstätige immer mehr Rentner über ihre Beiträge finanzieren. Wenn die aktuell Erwerbstätigen deutlich mehr verdienen, steigt zwar auch die Rente. Angesichts der schrumpfenden Bevölkerung sollten Versicherte aber nicht auf diesen Effekt setzen.
Pensionskassen müssen sich auf künftige Mitglieder verlassen
Die Versorgungswerke trifft der Demografie-Faktor nicht ganz so hart, da sie die späteren Renten in der Regel mit einer Kombination aus Umlage- und Kapitaldeckung finanzieren. Den zu zahlenden Renten aller heutigen und künftigen Mitglieder stehen als Ertragsquellen sowohl die schon vorhandenen Kapitalanlagen als auch die in Zukunft fließenden Beiträge gegenüber.
Dabei geht das Verfahren nicht nur von einem festen Zins aus, dem Rechnungszins, auch an allen anderen Stellschrauben treffen die Versorgungswerke Annahmen. So müssen sie die Rente bis ans Lebensende des Mitglieds zahlen – daher spielt die angesetzte Lebenserwartung eine wichtige Rolle. Die prognostizierte Rente beruht außerdem auf einem bestimmten Beitrag und einer fixen Kostenquote. Ähnlich wie in umlagefinanzierten Rentensystemen gehen die Versorgungswerke auch davon aus, dass es Jahr für Jahr eine feste Anzahl neuer Mitglieder gibt.
Natürlich hält sich die Realität selten an dieses Drehbuch. Im Idealfall haben die Versorgungswerke all diese Annahmen vorsichtig getroffen. Wenn etwa die Kapitalanlagen also doch mehr bringen und die Beiträge üppiger fließen, können sie ein Polster für schlechte Zeiten aufbauen oder die prognostizierten und bereits fließenden Renten anheben – im Idealfall.
Die Realität hält sich nicht ans Drehbuch
Wenn es hingegen schlecht läuft, lassen sich die Annahmen nicht halten, weil sie zu optimistisch waren. Dann müssen die Versorgungswerke Reserven anzapfen oder die in Aussicht gestellten Renten kürzen. Anders als in der privaten Lebensversicherung gibt es keine garantierte Mindestverzinsung, der Rechnungszins kann auch für langjährig Versicherte abgesenkt werden.
2006 mussten die Versorgungswerke ihre Modelle korrigieren, weil die weitere Lebenserwartung der Mitglieder laut Versicherungsmathematikern höher war als vorher angenommen. Ärzte, Anwälte und sonstige Freiberufler leben im Durchschnitt vier Jahre länger als der Rest der Bevölkerung. Die Versorgungswerke konnten daraufhin entweder den Rechnungszins senken. Oder sie nutzten über Jahre ihre Überschüsse dafür, die durch die gestiegene Lebenserwartung entstandenen Lücken aufzufüllen.