Genau deshalb warnen viele Experten immer wieder vor der Sofortrente, denn sie gilt als Wette auf ein langes Leben. Wer früh verstirbt, macht oft ein Minusgeschäft. Verbraucherschützer warnen, aufgrund der hohen anfallenden Gebühren müssten Sparer teilweise rund 90 Jahre werden, damit sich die Einmalzahlung für die Rente lohnt.
Die Ergebnisse des map-reports zeigen, dass sich die Summe der Rentenzahlung zwischen den einzelnen Policen stark unterscheiden kann. Wer 1996 einmalig 50.000 Euro eingezahlt und eine garantierte Rente von zehn Jahren gewählt hat, bekam beim Sieger des Vergleichs, der Concordia Oeco, bisher insgesamt 89.169 Euro ausgezahlt. Auch die Debeka und die Öffentliche Braunschweig überzeugen mit Rentensummen von jeweils über 88.000 Euro. Die SV Sachsen dagegen liegt mit ihrer Rentensumme von 75.790 Euro nicht nur am Ende des Rankings, sondern auch deutlich unter dem Marktdurchschnitt von rund 82.600 Euro.
Die Zahlen beziehen sich auf eine dynamische Variante der Sofortrente, bei der sich die Zahlungen nach der Höhe der Überschüsse richten, welche der Versicherer am Kapitalmarkt erzielt.
Im Vergleich dauert es bei den dynamischen Verträgen länger, bis die gezahlte Summe wieder eingefahren wurde, als bei teildynamischen oder konstanten Verträgen. Insbesondere am Anfang sind die dynamischen Zahlungen deutlich niedriger.
Wann lohnt sich die Kapitalabfindung?
Anders verhält es sich bei der Aufschubrente, der klassischen privaten Rentenpolice. Der map-report analysiert einen Vertrag, der 2004 geschlossen wurde, für einen Rentenbeginn nach zwölf Jahren. Eingezahlt wurden pro Jahr 1200 Euro. Auch bei diesen Policen braucht es Geduld, nach durchschnittlich zehn Jahren übersteigt der garantierte Rückkaufswert den bisher eingezahlten Betrag von dann 12.000 Euro.
Unterschiedlich fallen die Renditen nach zwölf Jahren aus, wenn der Versicherte statt einer lebenslangen Rente die Kapitalabfindung wählt. Im Durchschnitt liegt die garantierte Rendite bei gerade mal 1,3 Prozent. Tatsächlich erreicht werden aber immerhin 2,8 Prozent. Es gibt aber Versicherer, die deutlich besser abschneiden, wie die Europa-Versicherung mit einer tatsächlichen Rendite von 3,9 Prozent.
Ähnlich wie bei den Sofortrenten fallen auch hier die Unterschiede deutlich aus. Am Ende des Rankings erreicht die VGH gerade mal eine tatsächliche Rendite von 1,69 Prozent. Die VGH bietet dafür eine deutlich bessere Ablaufleistung bei der Kapitallebensversicherung, welche der map-report ebenfalls verglichen hat.
Was die Zahlen vor allem deutlich machen: es dauert lange, bis Versicherte ihre eingezahlten Beiträge aus der Rentenversicherung wieder heraushaben. Im Fall der Sofortrente ist es sogar eine Wette aufs lange Leben.
Bleibt Seehofer an dem Thema dran, dürfte das ein spannender Wahlkampf werden.