Deshalb empfehlen Experten für Wohnungs- und Haustüren Panzerschlösser und Querriegelschlösser als Einbrecherschutz. Für Fenster und Balkontüren wird zur sogenannten Pilzkopfverriegelung geraten, die den Einbrecher daran hindert, Fenster oder Tür aufzuhebeln. Außerdem werden Einbruchschutzriegel für nach innen öffnende Türen und Fenster häufig empfohlen.
Ein günstiges und effizientes Schlagwort beim Einbruchschutz ist zudem der EM3-Riegel. Er kann – im Gegensatz zu einer Pilzkopfverriegelung – problemlos an jedem Fenster und jeder Tür nachgerüstet werden, erhöht ebenfalls die Widerstandskraft beim Aufhebelversuch und kostet unter 100 Euro.
Preislich liegen die Investitionen in Einbruchschutz laut Umfragen des Netzwerks „Zuhause sicher“ im Schnitt bei 3600 Euro – wobei hier die sicherheitstechnische Vollausstattung eines Einfamilienhauses ebenso reinzählt, wie die preislich nur dreistellige Türverriegelung in der Etagenwohnung. Für Einbruchschutz-Befürworterin Hackemack lohnen sich diese Kosten immer: „Spätestens wenn Sie Einbruchsopfer fragen, spielt das Thema Geld zumeist keine ausschlaggebende Rolle mehr. Es geht natürlich auch um Wertsicherung, aber das Eindringen in die Privatsphäre verursacht häufig einen psychologischen Schaden – und der ist in der Regel deutlich schlimmer.“
Definitionen sicherheitstechnischer Begriffe
Die sogenannte „Überfallmeldeanlage“ oder „Einbruchmeldeanlage“ ist eine Alarmanlage, die während eines Einbruchs automatisch Sicherheitskräfte wie Wach- und Sicherheitsunternehmen oder die Polizei alarmiert.
Hierbei handelt es sich um eine europäische Norm. Sie beschreibt die Anforderung an Fenster, Türen und Rollläden und inwiefern sie Einbrüche verhindern und klassifiziert wurden.
Je höher die Widerstandsklasse, desto größer ist die einbruchhemmende Wirkung für Fenster und Türen. Dazu dient die Widerstandsklasse, sprich resistance classes oder kurz RC. Sie reichen von RC 1 bis RC 6. In Privathaushalten reichen laut Polizei Fenster und Türen der RC 2 (N). RC 1 gilt als unzureichend.
Hierbei handelt es s sich um einen Teil des Schlosses, der der Einbruchssicherung dient. Es wird in die Schmalseite des Türblatts geschoben und damit dort verschraubt.
Hierbei handelt es sich neben dem Einsteckschloss um einen kleineren Teil des Schlosses. Dieser wird in das Einsteckschloss geschoben und dort mithilfe einer Schraube befestigt. In den Profilzylinder wird der Schlüssel hineingesteckt, um die Tür auf- oder zuzuschließen.
Ein Schutzbeschlag ist eine Einbruchssicherung, die vorn und hinten bündig auf das Türschloss montiert wird, damit es Einbrechern schwerer fällt Zugang zum Schließzylinder zu bekommen.
Wer Sicherheitstechnik kaufen möchte, sollte auf die Widerstandsklasse achten. Experten und Polizei haben einen gemeinsamen Favoriten: „Letztendlich gibt es sieben Widerstandsklassen und RC2 ist die Grundsatzempfehlung“, sagt Einbruchschutz-Expertin Hackemack. Die Klasse RC1 gilt gemeinhin als solide, aber nicht sicher genug. „Wir empfehlen den Kunden, sich vorher bei den polizeilichen Beratungsstellen beraten zu lassen“, sagt KfW-Produktmanagerin Behnisch. „Jedes Haus hat andere sicherheitstechnische Schwachpunkte und da bietet die Polizei die optimale und vor allem kostenfreie Beratung."
Außerdem sollte man Sicherheitstechnik nur bei Unternehmen kaufen, die auf der sogenannten „Errichterliste“ der Polizei stehen. Dies sind zertifizierte und polizeilich geprüfte Betriebe, bei denen Kunden laut Polizei sicher sein können, dass die Sicherheitstechnik auch funktioniert und Schloss und Riegel am Ende auch halten, was sie versprechen.