Schutz vor Einbrechern Wer jetzt auf Sicherheit setzt, bekommt Geld dazu

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Klare Anforderungen für den KfW-Zuschuss

Dank geänderter Förderprogramme ist es für Bürger mittlerweile deutlich einfacher, einen KfW-Zuschuss für den Einbruchschutz in den eigenen vier Wänden zu bekommen. In der Vergangenheit förderte die KfW zwar bereits den Einbau einbruchssichernder Maßnahmen – allerdings im Rahmen ihrer Programme „Energieeffizient Sanieren“ und „Altersgerecht Umbauen“. Seit November 2015 gibt es die direkten Zuschüsse für Maßnahmen wie etwa einbruchhemmende Türen und Fenster, einbruchhemmende Gitter und Rollläden, Alarmanlagen oder Beleuchtungs- und Zugangskontrollsysteme, sowie Gegensprechanlagen und Bewegungsmelder.

Sicher vor Einbrechern: 7 Tipps der Polizei

Sowohl private Eigentümer als auch Mieter können die Zuschüsse für die Handwerker- und Materialkosten zum Einbau des Einbruchschutzes beantragen. Zehn Prozent gibt es von der KfW dazu. Die Summe ist allerdings gedeckelt: Gefördert wird pro Wohneinheit mit einem Zuschuss von bis zu 1500 Euro – sprich bei einem Investment von bis zu 15.000 Euro. Um die Förderung zu erhalten, müssen Antragsteller die Mindestinvestitionssumme für Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz von 2000 Euro in die Hand nehmen. Im Durchschnitt investierten Antragssteller im vergangenen Jahr 6150 Euro.

Wer eine Förderung möchte, muss darüber hinaus die technischen Mindestanforderungen einhalten, die die KfW gemeinsam mit dem Deutschen Forum für Kriminalprävention und dem Bund entwickelt hat. „Das sind nach DIN-Norm definierte Anforderungen, die dann auch tatsächlich den Einbruchschutz gewährleisten“, erläutert Behnisch. Die Einbaumaßnahmen müssen von einem Fachunternehmen umgesetzt werden.

Wichtig ist außerdem die Reihenfolge: Erst beraten lassen, dann Antrag stellen, dann umbauen. Der Förderantrag kann vergleichsweise unkompliziert über das KfW-Zuschuss-Portal online gestellt werden. „Ist der Antrag gestellt und die Förderung zugesagt, dann kann der Umbau beginnen“, so Behnisch. Anschließend wird die Rechnung bei der KfW eingereicht – auch die kann im Online-Portal hochgeladen werden – und die zehn Prozent Förderzuschuss werden ausgezahlt.

Die richtigen Einbruchschutz-Maßnahmen

Dass das Investment in guten Einbruchschutz tatsächlich hilft, belegen Erfahrungswerte: Mehr als 40 Prozent der versuchten Einbrüche scheitern laut Polizei mehrheitlich daran, dass die Wohnungen und Häuser mit Sicherheitstechnik ausgestattet waren.

Wie guter Schutz aussieht, da sind sich Polizei und Sicherheitsexperten weitestgehend einig: Sie raten zunächst zu mechanischen Sicherungssystemen. Das heißt, Verriegelungen und spezielle Schlösser für Fenster und Türen, um es dem Einbrecher so schwer wie möglich zu machen. Denn Zeit kostet beim Einbruchsversuch Nerven. „Wenn der Einbrecher an der Tür oder am Fenster arbeitet, kann immer der Bewohner oder ein Nachbar ihn entdecken. Von daher geht es für ihn darum, möglichst schnell ins Haus zu kommen“, sagt Carolin Hackemack vom Verein „Netzwerk Zuhause sicher“, der auf Initiative von Polizeibehörden 2005 ins Leben gerufen wurde und Bürger über den Einbruchschutz informiert und Beratung anbietet. Je länger es also dauert eine Tür zu öffnen, desto eher lässt der Einbrecher wieder ab und sucht sich ein anderes Ziel.

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