Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) lautet die erste Grundregel: Je früher Sie mit dem Sparen beginnen, desto stärker wirken Zins- und Zinseseffekt. Nach fünf Jahren erzielen Sparer beispielsweise mit drei Prozent Zinsen eine Gesamtverzinsung von 15,9 Prozent.
Bei einer 25 oder 30 Jahre lang laufenden Anlage sind es schon 33 Prozentpunkte Unterschied. Doch was nach Unmengen an Gewinn klingt, muss nicht zwingend auch Wirklichkeit werden. Denn je länger der Sparzeitraum, desto unabsehbarer die Risiken.
Ein häufig gemachter Fehler bei der Planung der privaten Vorsorge-Investitionen ist auch die Lebenserwartung. Diese wird in vielen Statistiken in Deutschland für einen Mann mit 75 Jahren angegeben. Tatsächlich erreicht ein heute 70-jähriger Mann aber ein Lebensalter von 83 Jahren. Wer sich dann bei der Planung so verschätzt, muss unter Umständen acht Jahre ohne zusätzliches Einkommen bestreiten.
Rente: Checkliste für die Budgetplanung
Legen Sie den Zeitpunkt fest, an dem Sie in den Ruhestand gehen möchten.
Quelle: Vermögenszentrum München
Erstellen Sie eine Übersicht und überprüfen Sie, ob Ihre voraussichtlichen Einnahmen im Ruhestand ausreichen, um die Ausgaben zu decken.
Falls sich eine Einkommenslücke ergibt: Ermitteln Sie, wie viel zusätzliches Kapital Sie benötigen, um diese Lücke zu schließen. Finden Sie Wege, wie Sie dieses Kapital am besten ansparen: Zum Beispiel mit einem Sparplan, einer Gehaltsumwandlung in betriebliche Altersvorsorge (bAV) oder staatlich geförderte Altersvorsorge wie die Riester- und die Rürup-Rente.
Klären Sie ab, welche Teile Ihrer Altersguthaben Sie als Kapital beziehen können, beispielsweise von Kapitallebensversicherungen oder betrieblichen Vorsorgelösungen. Achten Sie darauf, welche Anmeldefrist bei einem Kapitalbezug einzuhalten ist. Wägen Sie die Vor- und Nachteile beider Bezugsvarianten sorgfältig ab und entscheiden Sie dann, ob Sie alles als Rente beziehen oder ob Sie sich einen Teil als Kapital auszahlen lassen wollen.
Überlegen und entscheiden Sie, ob Sie das Darlehen für Ihre Immobilie vollständig tilgen wollen. Prüfen Sie, ob es sinnvoll wäre, einen Restbetrag stehen zu lassen.
Planen Sie, wann Sie Ihre Guthaben aus betrieblichen und privaten Altersvorsorgen aus steuerlichen Überlegungen am besten beziehen.
Erstellen Sie einen detaillierten Finanzplan, der die Entwicklung der Ausgaben, der Einnahmen und des Vermögens aufzeigt, und zwar für die Zeit bis zum Ruhestand und danach.
Holen Sie sich bei allen wichtigen Entscheidungen Unterstützung und lassen Sie sich einen verlässlichen Finanzplan ausarbeiten. Wählen Sie dafür einen Berater, dem Sie vertrauen.
Definieren Sie die Ziele für Ihr Vermögen neu: Müssen Sie es kontrolliert verzehren, um Ihr Einkommen zu sichern, oder können Sie es sich leisten, die Substanz für Ihre Erben zu erhalten?
Überlegen Sie, wie Sie Ihr Einkommen im Ruhestand sichern wollen: Lohnt sich zum Beispiel der Kauf einer Leibrentenversicherung, oder legen Sie dieses Geld besser selbst an und verzehren es nach Ihrem eigenen Plan?
Legen Sie für Ihr Vermögen eine neue Anlage- strategie fest. Schichten Sie Ihr Vermögen so um, dass Ihr Einkommen langfristig gesichert ist, und passen Sie die Strategie entsprechend an. Wählen Sie einen geeigneten Vermögensverwalter aus, wenn Sie Ihre Anlagestrategie nicht allein festlegen und Ihr Vermögen nicht selbst bewirtschaften möchten.
Organisieren Sie spätestens jetzt Ihren Nachlass: Sichern Sie Ihre Nächsten mit einem Testament oder einem Erbvertrag sowie mit einem Ehevertrag ab. Prüfen Sie, ob Sie in Ihrer letztwilligen Verfügung einen Testamentsvollstrecker einsetzen sollten.
Reichen Sie Ihren Rentenantrag spätestens drei Monate vor Rentenbeginn ein, damit Ihre erste Rente pünktlich überwiesen wird.
Doch wann ist der richtige Startzeitpunkt für die private Vorsorge? Eine Allensbach-Umfrage zeigt, dass die meisten Deutschen trotz vielfacher Warnungen im Schnitt zu spät mit dem Sparen beginnen. Nur 15 Prozent der Bürger planen im laufenden Jahr mehr Geld für die Vorsorge auszugeben. Besonders jüngeren und einkommensschwachen Personen fällt es laut Erhebung oft schwer, überhaupt etwas zurückzulegen.
Der Vorsitzende des GDV-Ausschusses Lebensversicherung, Maximilian Zimmerer, erklärt, dass den Menschen die Bedeutung zusätzlicher Altersvorsorge durchaus bewusst ist. „Es ist wichtig, vor allem junge Menschen rechtzeitig zum Sparen zu motivieren.“ Zimmerer ist sogar dafür, wie in Schweden eine Informationsplattform einzuführen, auf der jeder Bürger immer eine Übersicht über seine aktuellen Versorgungsansprüche erhält.
Sparstrategie für 20-Jährige
Doch bis es soweit ist, heißt es, selber rechnen und folgende Tipps beherzigen:
Die Deutsche Bank hat errechnet, dass im Alter wenigstens 70 Prozent des letzten beruflichen Nettoeinkommens erreicht werden sollten. Um überhaupt in die Nähe dieses Betrages zu gelangen, sollte so früh wie möglich mit dem Sparen begonnen werden. Sollte ein 20-Jähriger eine private Rentenversicherung mit zehnjähriger Rentengarantiezeit abschließen und möchte er eine Zusatzrente von 100 Euro erreichen, müsste er bereits monatlich 16,20 Euro sparen. Sollte er eine Zusatzrente von monatlich 1000 Euro erreichen wollen, müsste er bereits 144,23 Euro beiseite legen. Zum Vergleich: Ein 50-Jähriger müsste 17 Jahre lang 767 Euro jeden Monat aufwenden, um diese Zusatzrente zu erreichen.
Eine Frau müsste laut GDV für eine monatliche Zusatzrente von 100 Euro bei einem Renteneintritt von 67 Jahren monatlich 16,44 Euro sparen. Wichtig bei der Planung hier sind zudem folgende Fragen: Reicht der Sparbetrag auch aus, wenn beispielsweise wegen einer Babypause nicht durchgehend oder Teilzeit gearbeitet wird. Eine jener Fragen, die in diesem Alter vermutlich nicht abschließend beantwortet werden können. Dennoch ist es wichtig, bei einer Entscheidung den Sparplan entsprechend anzupassen und das Thema nicht aus den Augen zu verlieren.
Wichtige Änderungen für Rentner im Jahr 2012
Ab 2012 sinkt der Rentenversicherungsbeitrag von 19,9 auf 19,6 %.
Die Altersgrenze für die gesetzliche Regelaltersrente wird angehoben. Der erste betroffene Jahrgang ist 1947. Ab Geburtsjahrgang 1964 gibt es Altersrente erst ab 67 Jahren.
Wichtige Ausnahme: Wer 45 Jahre lang in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt hat, kann weiterhin mit 65 Jahren ohne finanzielle Abschläge in den Ruhestand treten.
Wer 2012 erstmals Rente erhält, muss 64 % der Rentenbezüge versteuern. Der Restbetrag von 36 % ist der persönliche Rentenfreibetrag, der zeitlebens unverändert berücksichtigt wird. Eine Rentenerhöhung nach Festschreibung des Rentenfreibetrags unterliegt in vollem Umfang der Besteuerung.
Wer als Rentner neben der Rente Zusatzeinkünfte bezieht, verfügt über einen sogenannten Altersentlastungsbetrag. also einen zusätzlichen Steuerfreibetrag.
Die Höhe des Altersentlastungsbetrags beträgt 1.900 EUR, wenn der Rentner bereits vor 2011 seinen 64. Geburtstag vollendet hat. Hat der Rentner im Jahr 2011 das 64. Lebensjahr vollendet, erhält er ab 2012 zeitlebens einen Altersentlastungsbetrag von 28,8 % der Einkünfte, höchstens aber 1.368 EUR.
Der Altersentlastungsbetrag steht jedem Ehegatten gesondert für eigene Einkünfte und Nebeneinkünfte zu.
Doch wie legt der oder die 20-Jährige am sinnvollsten Geld auf die Seite? Gerade in der Frage nach dem bestmöglichen Ertrag besteht derzeit die Crux. So locken wegen des aktuellen Niedrigzinsniveaus weder Sparbuch noch Tages- oder Festgeld mit attraktiven Renditen. Selbst nach vielen Jahren und unter Berücksichtigung des Zinseszinseffekts summieren sich die Beträge hier nur schleppend.
Genau aus diesem Grund sollte in jedem Portfolio ein gewisser Anteil durch Aktien abgedeckt sein. Heutzutage mehr denn je. Dabei spielt auch die Schwäche einer anderen Anlageform eine Rolle: Staatsanleihen solider Staaten sind anders als früher keine Alternative, da sie noch nicht einmal Renditen von zwei Prozent zu leisten vermögen. Robert Halver von der Baader Bank sagte etwa jüngst im Gespräch mit der WirtschaftsWoche: „Dividendentitel sind die besseren Staatsanleihen.“ Neben der Aussicht auf mögliche Kurssteigerungen bieten Dividendenaktien nämlich durch ihre Ausschüttungen regelmäßige Erträge, die im Laufe der Zeit eine ordentliche Summe ergeben können.
Grundsätzlich sollte sich die Aktienquote eines guten Portfolios nach dem Lebensalter der jeweiligen Person richten. Eine Faustformel besagt, dass 100 minus das Alter einen sinnvollen Aktienanteil in Prozent ergibt. Wenn jemand etwa 20 Jahre alt ist, ergibt sich aus der entsprechenden Rechnung 100-20=80, dass die Aktienquote bei 80 Prozent liegen sollte. Natürlich hat die Rechnung insofern ihre Schwächen, als nicht alle dieselbe Lebenserwartung haben und mittlerweile auch das Renteneintrittsalter variiert. Für einen ersten Ansatz ist diese Rechnung aber durchaus zu gebrauchen.
Sparstrategie für 30-Jährige
Bei dem oder der 30-Jährigen ist die Rechnung, die bei der Festlegung des richtigen Aktienanteils im Depot helfen soll, eine leicht veränderte. Hier gilt 100-30=70, das heißt, die Aktienquote im Gesamtportfolio sollte bei 70 Prozent liegen.
Dass sich die Aktienquote eines sinnvollen Portfolios nach dem Lebensalter der jeweiligen Person richtet, liegt in der Beschaffenheit des Aktienmarkts begründet. Dieser liefert zwar auf lange Sicht die beste Rendite aller Anlageformen. Doch das geht auch einher mit der größten Schwankungsbreite. Ein Anleger, der zu einem ungünstigen Zeitpunkt in den Aktienmarkt eingestiegen ist, kann unter Umständen auch nach mehreren Jahren keine gute Performance vorweisen. Wer etwa im Frühjahr 2000 vom allgemeinen Börsenhype animiert auf dem historischen Hoch Dax-Papiere kaufte, hat seitdem unter dem Strich keine positive Wertentwicklung vorzuweisen. Im Gegenteil: Heute, mehr als zwölf Jahre später, hat der wichtigste Aktienindex Deutschlands immer noch nicht das Niveau erreicht, auf dem er damals stand.
Das Beispiel macht es deutlich: Wessen Anlagehorizont kurz ist, etwa weil der betreffende Anleger bis zur Rente nur wenige Jahre für die private Vorsorge zur Verfügung hat, sollte dem Risiko von Rückschlägen am Aktienmarkt weniger Raum im eigenen Portfolio geben als jemand, der bis zur Rente noch einige Jahrzehnte Zeit hat und somit mehrere schlechte Börsenjahre problemlos aussitzen kann. Wer etwa 1992 in den Dax investierte, hat zwar auch die Dax-Durststrecke des zuvor genannten Beispiel mitgemacht - seinen Einsatz hat er dank anderer, sehr gut gelaufener Börsenjahre bis heute mehr als verdreifacht. Nicht ohne Grund hat Börsenlegende André Kostolany einst philosophiert: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“
Wer mit 30 Jahren in einen Sparplan für eine private Rentenversicherung einsteigt, merkt schon einen deutlichen Unterschied bei der monatlich notwendigen Rate. Für 100 Euro zusätzliche Rente werden laut Berechnungen des GDV 25 Euro fällig, wer es auf 1000 Euro Zusatzrente bringen möchte, muss jeden Monat 234,21 Euro einzahlen. Eine Frau, die ebenfalls mit 67 Jahren in Rente gehen möchte und plant, durchgehend zu arbeiten, muss monatlich 26,40 Euro für 100 Euro Zusatzrente und 254,80 Euro für 1000 Euro Zusatzrente sparen.
Sparstrategie für 40-Jährige
Mit 40 Jahren haben Sparer naturgemäß einige Berufsjahre hinter sich und verdienen im Schnitt gut, wer dennoch erst in diesem Alter eine private Rentenversicherung abschließt, muss schon ordentlich in die Tasche greifen. Für 100 Euro Zusatzrente werden für einen Mann monatlich 41,44 Euro fällig, eine Frau muss für den gleichen Betrag monatlich 45,53 Euro aufwenden. Für 1000 Euro Zusatzrente müssen Männer 398,30 Euro monatlich sparen, Frauen 446,08 Euro.
Was Sie bei vorzeitigen Ruhestand wissen müssen
Wer seine Einkommenslücke mit Vermögen decken möchte, muss das dafür notwendige Kapital ermitteln. Für diese Berechnung sind die Restlebenserwartung und ein Abzinsungsfaktor zu berücksichtigen. Angenommen die monatliche Versorgungslücke beträgt anfänglich 2.000 Euro. Bei einer angenommenen Teuerungsrate von 2,5% steigt die monatliche Einkommenslücke über 23 Jahre auf über 3.500 Euro an. Unterstellt man einen vorsichtigen Abzinsungsfaktor von 1%, würde ein 65-jähriger Mann zu Beginn des Ruhestands mehr als 685.000 Euro benötigen, um seine Versorgungslücke bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 83 Jahren lebenslang schließen zu können. Bei einem großzügig bemessenen Abzinsungsfaktor von 3% wären immer noch rund 545.000 Euro notwendig.
Der frühe Ausstieg aus dem Berufsleben ist teuer. Die Kosten eines vorzeitigen Ruhestands mit 64 statt mit 65 Jahren entsprechen etwa zwei Dritteln eines Jahresgehalts. Es fällt ein Jahreseinkommen weg, bereinigt um die niedrigeren Einkommenssteuern und
Beiträge an die Rentenversicherungen. Zudem fallen die gesetzliche und die betriebliche Rente wegen des Vorbezugs lebenslang niedriger aus. Ein Beispiel: Die Kosten, mit 64 Jahren in den Ruhestand zu gehen, betragen Euro 57.600 Euro - bei einem Bruttojahresgehalt von 90.000. Bei vorzeitigem Ruhestand mit 63 Jahren machen die Verluste bereits mehr als 121.000 Euro, mit 60 Jahren sogar über 322.000 Euro aus.
Bei der vorausschauenden Planung ist es sehr wichtig, die Inflation zu berücksichtigen. Der Lebensunterhalt wird immer teurer. Daher: Ausgaben und die Einnahmen inflationieren. Das führt dazu, dass sich die Versorgungslücke über die Jahre verändert. Unser Beispiel verdeutlicht dies.
Bei einer Inflationierung der Ausgaben mit 2,5% und einer Indexierung der regelmäßigen Einnahmen von 0,5% erhöht sich die Versorgungslücke innerhalb von 10 Jahren von 2.000 Euro auf 3.250 Euro.
Über 55-Jährige können mit ihrem Arbeitgeber Altersteilzeit vereinbaren, wenn sie die letzten fünf Jahre vor Beginn der Altersteilzeit versicherungspflichtig beschäftigt waren. Möglich sind eine schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit oder ein Blockmodell, bei dem der Arbeitnehmer im ersten Abschnitt Vollzeit weiterarbeitet und im zweiten Abschnitt freigestellt wird. Problem: Die Altersteilzeit wird seit einigen Jahren nicht mehr durch die Bundesagentur für Arbeit finanziell gefördert.
Neu ist ab 2012 der stufenweise Anstieg des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahren. Dadurch wächst die Versorgungslücke bei vorzeitigem Renteneintritt in Zukunft, da immer größere Abschläge in Kauf genommen werden müssen. Für die Geburtsjahrgänge 1947 bis 1958 verschiebt sich die Regelaltersgrenze um jeweils einen Monat nach hinten bis zum Alter von 66. Für die Jahrgänge 1959 bis 1964 erhöht sich die Altersgrenze um weitere zwei Monate pro Jahr bis 67. Eine Ausnahme bleibt weiterhin bestehen: Wer 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt hat, kann auch weiterhin mit 65 aufhören zu arbeiten.
Wird bei einer privaten Rentenversicherungen der Rentenbeginn nach vorne gelegt, mindert das die Auszahlungsumme. Die Lücken können Renditeimmobilien füllen. Die Nettorendite der Mieterträge (nach Abzug von Betriebskosten, Abschreibungen und Rückstellungen) liegt oftmals zwischen 1 und 4%. Vorteil ist der langfristige Substanzerhalt. Am wichtigsten ist angespartes Vermögen, beispielsweise Aktien, Rentenpapiere oder Kontoguthaben. Renten können 3 bis 6% Zinserträge bringen und behalten ihren Nominalwert. Aktien unterliegen hohen Wertschwankungen und schütten in der Regel 1 bis 4% Dividenden aus. Beim gezielten Substanzverbrauch nimmt das Kapital laufend ab. Das Einkommen beträgt z.B. bei einer Verzehrdauer von zehn Jahren jährlich 11 bis 13% des Anfangskapitals.
Bei einer Abfindung vor Renteneintritt sind die steuerlichen Auswirkungen zu berücksichtigen. Grundsätzlich fallen Abfindungen steuerlich unter die sogenannte Fünftel-Regelung. Vereinfacht ausgedrückt wird dabei die Abfindungssumme durch fünf geteilt und die anschließend auf dieser reduzierten Basis ermittelte Steuerschuld wiederum mit fünf multipliziert. Aufgrund der Mechanik der Fünftel-Regel fällt die Entlastung bei niedrigen Abfindungen sehr groß aus und ist bei höheren Abfindungen wesentlich geringer. Aufgrund der Steuerprogression kann es zu beträchtlichen Steuerersparnissen kommen. Die tatsächliche Steuerbelastung hängt jedoch davon ab, wie hoch die weiteren Einkünfte im entsprechenden Veranlagungszeitraum ausfallen. Eine gute Planung einerseits und eine Absprache mit dem Arbeitgeber andererseits ist in diesen Fällen also viel Geld wert.
Wer die Möglichkeit hat, seine Altersrenten vorzubeziehen, sollte diese Angebote nutzen. Bei der gesetzlichen Rente fallen für jeden Monat, den die Rente früher bezogen wird, Abschläge in Höhe von 0,3% an. Man muss sich bewusst sein, dass die monatliche Rente bei einem einjährigen Vorbezug lebenslang um 3,6%, bei zweijährigem Vorbezug um 7,2% gekürzt wird. Da die Rentenzahlungen allerdings früher anfallen, rechnet sich der Vorbezug dennoch.
Die Rente vorbeziehen können nur Arbeitnehmer, die als "Langjährig Versicherte" mindestens 35 Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Zur Versicherungszeit gehören neben den normalen Beitragszeiten auch die sogenannten Anrechnungs- und Berücksichtigungszeiten. Das sind die Jahre, in denen beispielsweise aufgrund von Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung keine Beiträge gezahlt wurden. Aber Achtung: Wer während des Vorbezugs weiterhin erwerbstätig ist, darf die Hinzuverdienstgrenzen nicht überschreiten. Denn ansonsten werden die Renten gekürzt.
Wer nun weiß, wie hoch der Aktienanteil seines Portfolios ist - im Fall des oder der 40-Jährigen 60 Prozent (100-40=60), stellt sich die Frage, wie er diesen Anteil konkret ausstatten soll. Hierfür bieten sich etwa Titel an, wie sie die WirtschaftsWoche jüngst vorgestellt hat: eine Mischung mehrerer ertragreicher Aktien von Unternehmen, die zu den Marktführern in ihrer jeweiligen Branche gehören, bei denen die Wachstumsstory intakt ist und die im besten Fall auch noch eine hohe Dividende mit sich bringen. Dabei sollte der Anleger aber berücksichtigen, dass er nicht zu viele verschiedene Werte wählt. Immerhin fallen für verschiedene Titel mehrfach Ordergebühren an. Allerdings sollten unter dem Aspekt der Risikostreuung auch nicht zu wenige im Depot enthalten sein. Sinnvoll erscheint eine Zahl von zehn verschiedenen Aktien. Wer sich die Auswahl einzelner Werte nicht zutraut, sollte seinen Aktienanteil über einen Fonds abdecken, beispielsweise über einen börsennotierten Indexfonds, einen sogenannten ETF. Dieser Fonds bildet einen Index, beispielsweise den Dax, ab und ermöglicht dem Anleger so eins zu eins an der Entwicklung des Gesamtmarkts teilzuhaben.
Sparstrategie für 50-Jährige
Für den 50-Jährigen beträgt der sinnvolle Aktienanteil am Depot 50 Prozent, analog der Rechnung 100-50=50. Da hier der Anteil im Depot kleiner ist als bei den vorgenannten Altersgruppen, stellt sich auch hier die Frage, ob der Aktienanteil nicht durch einen ETF abgedeckt werden sollte. Je kleiner nämlich der Aktienanteil, desto stärker fallen die für die zwingend erforderliche Streuung anfallenden Gebühren ins Gewicht. Das ist zwar bei vermögenden 50-Jährigen nicht unbedingt der Fall. Bei einem durchschnittlichen Depot machen sich die Nebenkosten aber bemerkbar.
Was arbeitswillige Rentner wissen sollten
Jenseits des regulären Rentenalters darf man unbegrenzt hinzuverdienen. Für alle, die vor dem 1. Januar 1947 geboren wurden, liegt die Grenze bei 65 Jahren. Für die später Geborenen erhöht sie sich schrittweise auf 67 Jahre.
Ja. Allerdings werden Rentenleistungen dann entsprechend gekürzt oder ganz gestrichen. Minijobs bis zu einem Monatsverdienst von 400 Euro werden nicht angerechnet.
Ja. Es gilt wie für die Rente der individuelle Steuersatz.
Vollrentner sind von der Versicherung befreit. Nur wer die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht hat, muss Beiträge zahlen. Wer als Rentner arbeitet, muss da bei der Rentenversicherung anmelden.
Mit 77,91 Euro monatlicher Sparrate ist ein 50-jähriger Mann dabei, wenn er 17 Jahre später in Rente gehen will und eine private Zusatzrente von monatlich 100 Euro erreichen möchte. Bei 1000 Euro Zusatzrente werden 767 Euro fällig. Für eine Frau wird es ähnlich teuer: Für 100 Euro monatliche Zusatzrente müssen sie 89,84 Euro monatlich sparen, bei 1000 Euro monatlicher Rente werden laut GDV 889,27 Euro im Monat fällig.
Sparstrategie für 60-Jährige
Der oder die 60-Jährige sollte nur noch einen geringen Anteil des Depots in den Aktienmarkt investieren. Immerhin sind es bis zum Rentenalter nur noch wenige Jahre. Sollte in dieser Zeit der Aktienmarkt schwächeln, der Anleger aber sein Geld zum Rentenbeginn benötigen, geht er unter Umständen mit einem Minus aus seiner Investition. Der Aktienanteil von 40 Prozent, welcher sich durch die Faustformel ergibt (100-60=40), muss in diesem Fall auch am meisten relativiert werden. Da allerdings zurzeit das Chance-Risiko-Verhältnis von Aktien deutlich besser ist als das etwa von Anleihen, kann er sogar Sinn machen.
Doch selbst wenn es bei 40 Prozent bleibt, stellt sich der Anleger die Frage, wie er die restlichen 60 Prozent des Depots aufteilt. Andere Anlageklassen bieten derzeit einfach keine Rendite. Dennoch - allein aus Gründen der schon bei den Einzelaktien erwähnten Risikostreuung sollten Anleger in ihrem Depot mehr haben als Aktien. So sollten Anleihen ebenso vertreten sein wie Rohstoffe, etwa in Form von Gold und Silber, am besten in physischer Form. Wer zurzeit Staatsanleihen absolut nicht traut und seinen Anleiheanteil nicht nur in Unternehmensanleihen investieren will, sollte die Gewichtung bei den Rohstoffen dementsprechend erhöhen. Zumal der Anleger sein Depot bei Bedarf auch wieder umbauen kann.