Finanznot ist dabei eines der Motive. In einer Befragung des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) aus dem Jahr 2011 sagten 72 Prozent, sie arbeiten im Alter weiter, weil sie Spaß an der Arbeit haben. Knapp 56 Prozent verspürten den Wunsch nach einer neuen Aufgabe, 55 Prozent suchten den Kontakt zu Menschen. Immerhin 40 Prozent der Befragten gaben finanzielle Gründe an.
Die Daten des Statistischen Bundesamtes lassen darauf schließen, dass aufgrund des demografischen Wandels künftig noch mehr Menschen aus finanziellen Gründen im Alter weiterarbeiten werden. Gab es Ende 2013 in Deutschland rund 17 Millionen Menschen über 65 Jahre, wird sich ihr Anteil von 21 Prozent auf voraussichtlich 33 Prozent bis zum Jahr 2060 erhöhen – ein Drittel der Gesellschaft.
In Sachen Finanzplanung im Alter gibt es je nach Region sehr unterschiedliche Einschätzungen. So hoffen je knapp ein Viertel der Menschen in Baden-Württemberg und Schleswig Holstein auf eine Erbschaft im Alter. In Mecklenburg-Vorpommern (zehn Prozent) und Berlin (acht Prozent) sind die Erwartungen am geringsten. Im Durchschnitt hoffen 17 Prozent der Bundesbürger auf einen Nachlass.
Deutschlandweit glauben zudem 38 Prozent der Menschen, dass Investitionen in die eigene Immobilie finanzielle Probleme nach sich ziehen könnten. Am stärksten schätzen die Saarländer diese Gefahr ein (50 Prozent), gefolgt von den Bremern (45 Prozent) und Hessen (44 Prozent). In den neuen Bundesländern wird diese Gefahr als weniger wichtig eingeschätzt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und und Brandenburg glauben jeweils 32 Prozent der Befragten, dass im Alter ihr Eigenheim Kosten nach sich zieht. In Berlin meinen das sogar nur 28 Prozent.
Für die Untersuchung hat Axa deutschlandweit 3296 Erwerbstätige und Ruheständler im Rahmen von Online-Interviews befragt, darunter alle 16 Bundesländer. Die Befragung wurde im Oktober 2015 durchgeführt.