Umfrage in Deutschland Viele Rentner leben über ihre Verhältnisse

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Arbeiten bis ins hohe Alter

Finanznot ist dabei eines der Motive. In einer Befragung des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) aus dem Jahr 2011 sagten 72 Prozent, sie arbeiten im Alter weiter, weil sie Spaß an der Arbeit haben. Knapp 56 Prozent verspürten den Wunsch nach einer neuen Aufgabe, 55 Prozent suchten den Kontakt zu Menschen. Immerhin 40 Prozent der Befragten gaben finanzielle Gründe an.

Was die Deutschen über die Rente denken
Die eigene Vorsorge hat einen hohen Stellenwert. Fast zwei Drittel der Befragten (61 Prozent) schätzen die private Altersvorsorge als (sehr) gut ein, um für die Rente finanziell ausreichend abgesichert zu sein.Quelle: Forsa hat im Auftrag der KAS Bank 1026 Arbeitnehmer ab 16 Jahre befragt, die nicht selbstständig, verbeamtet oder geringfügig beschäftigt sind und die einen Bezug zum Thema betriebliche Altersvorsorge haben. Quelle: imago images
Dagegen erachtet immerhin noch jeder Zweite, unabhängig von Alter oder Geschlecht, die betriebliche Altersvorsoge für „sehr gut“ oder „gut“ geeignet, um ausreichend für das Alter vorzusorgen (51 Prozent). Quelle: dpa
„Die Rente ist sicher“, versprach einst Arbeitsminister Norbert Blüm. Eine geflügelte Aussage, der nicht mehr viele Menschen vertrauen. Schlappe 15 Prozent halten die gesetzliche Rente noch für eine (sehr) gute Anlageform fürs Alter. Quelle: REUTERS
Frische Erkenntnisse für Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände: Unmittelbar nach dem Arbeitsentgelt trägt eine betriebliche Altersvorsorge am stärksten zur Attraktivität und der Wahl eines Arbeitsgebers bei. Männern und Frauen ist die betriebliche Altersvorsorge dabei gleichermaßen wichtig. Quelle: dpa
Weniger bedeutend bei der Wahl des Arbeitgebers sind dagegen vermögenswirksame Leistungen (57 Prozent), das Jobticket (35 Prozent) oder der Dienstwagen (20 Prozent). Quelle: AP
Die Kosten der betrieblichen Altersvorsorge müssen transparent sein, meinen 86 Prozent der Befragten. Quelle: dpa
Hohe Wertsteigerungen haben auch einen großen Stellenwert (70 Prozent) – als weniger wichtig gelten nachhaltige Investitionen (47 Prozent). Quelle: imago images

Die Daten des Statistischen Bundesamtes lassen darauf schließen, dass aufgrund des demografischen Wandels künftig noch mehr Menschen aus finanziellen Gründen im Alter weiterarbeiten werden. Gab es Ende 2013 in Deutschland rund 17 Millionen Menschen über 65 Jahre, wird sich ihr Anteil von 21 Prozent auf voraussichtlich 33 Prozent bis zum Jahr 2060 erhöhen – ein Drittel der Gesellschaft.

In Sachen Finanzplanung im Alter gibt es je nach Region sehr unterschiedliche Einschätzungen. So hoffen je knapp ein Viertel der Menschen in Baden-Württemberg und Schleswig Holstein auf eine Erbschaft im Alter. In Mecklenburg-Vorpommern (zehn Prozent) und Berlin (acht Prozent) sind die Erwartungen am geringsten. Im Durchschnitt hoffen 17 Prozent der Bundesbürger auf einen Nachlass.

Deutschlandweit glauben zudem 38 Prozent der Menschen, dass Investitionen in die eigene Immobilie finanzielle Probleme nach sich ziehen könnten. Am stärksten schätzen die Saarländer diese Gefahr ein (50 Prozent), gefolgt von den Bremern (45 Prozent) und Hessen (44 Prozent). In den neuen Bundesländern wird diese Gefahr als weniger wichtig eingeschätzt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und und Brandenburg glauben jeweils 32 Prozent der Befragten, dass im Alter ihr Eigenheim Kosten nach sich zieht. In Berlin meinen das sogar nur 28 Prozent.

Für die Untersuchung hat Axa deutschlandweit 3296 Erwerbstätige und Ruheständler im Rahmen von Online-Interviews befragt, darunter alle 16 Bundesländer. Die Befragung wurde im Oktober 2015 durchgeführt.

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