Stellt der Zahnarzt beim Patienten fest, dass eine Krone oder Brücke nötig ist, erstellt er einen Heil- und Kostenplan. Der enthält alle Kosten, von der ärztlichen Behandlung bis hin zu Materialkosten. Diesen Plan reicht der Patient an seine Krankenkasse weiter.
Die Kasse entscheidet, welchen Anteil sie übernehmen wird. Gesetzliche Krankenkassen berechnen für Zahnersatz in einfacher Ausführung einen festen Zuschuss von 50 Prozent (Regelleistung). Geht der Patient zehn Jahre lang regelmäßig zum Zahnarzt, steigt der Anteil auf 65 Prozent. Die Regelleistung ist ein Festbetrag, der nach einer standardisierten Diagnose (zum Beispiel: „Ein Zahn fehlt“) fällig wird. Wie viel der Zahnarzt tatsächlich in Rechnung stellt, hat auf die Höhe des Festzuschusses keinen Einfluss.
Die Kassen zahlen zum Beispiel nicht für Keramikkronen. Das führt dazu, dass Kassenpatienten in der Regel mehr als 50 Prozent der Kosten für Zahnersatz tragen müssen. Ein Beispiel: Eine voll verblendete Brücke kostet 1140 Euro. Die Kasse setzt als Regelleistung Eine Brücke in einfachster Ausführung für 594 Euro an. Davon zahlt sie als Festzuschuss 297 Euro. Demnach müsste der Kassenpatient 843 Euro aus eigener Tasche zahlen.
Private Zusatzpolicen nehmen dem Patienten einen Teil des Eigenanteils ab. In der Regel geben die Versicherer ihre Zuzahlung als Quote der Gesamtrechnung an (siehe Tabelle, fünfte Spalte). Das können im Einzelfall mehrere Tausend Euro sein. Billigtarife für etwa sechs Euro im Monat bieten nur wenig mehr als die Kassen zahlen. Meist stocken sie den Festzuschuss der Kassen nur auf 100 Prozent der Regelleistung auf. Die WirtschaftsWoche und das Finanzanalyseunternehmen Softfair haben nur Tarife analysiert, die folgende Mindestkriterien erfüllen:
- Implantate und Inlays werden bezahlt;
- Kosten für privatärztliche Behandlung ohne Vorleistung der Krankenkasse werden übernommen;
- der Versicherer verzichtet auf das Recht, ordentlich zu kündigen.
Tabelle: Leistungsstarke Zahnzusatztarife im Vergleich
Softfair hat zunächst die Leistungen der Zahntarife mit Punkten bewertet. In einem zweiten Schritt wird die monatliche Prämie durch die Punktzahl für die Leistungen geteilt. Der Beitrag ist jeweils für einen 40-jährigen Mann berechnet.
Das Ergebnis wird danach in ein bis fünf Sterne umgerechnet, wobei fünf Sterne für ein „sehr gutes“ Preis-Leistungs-Verhältnis stehen (siehe Tabelle). Die getesteten Zahnzusatzpolicen sind in zwei Kategorien aufgeteilt, eine Gruppe mit und eine ohne Alterungsrückstellungen. Tarife ohne Rückstellungen bieten jüngeren Versicherten günstige Prämien. Wer sich langfristig absichern will, fährt besser mit Tarifen, die Rückstellungen bilden. Letztere drücken dann die Beitragslast im Alter.
Extras beim Zahnarzt | |||||
Leistungsstarke Zahnzusatztarife im Vergleich | |||||
Versicherung | Tarif | Beitrag pro Monat für 40-jährigen/40-jährige1 | Anteil der Kosten, den die private Zahnzusatzpolice bei privatärztlichen Leistungen übernimmt2 | Tarifnote Preis-Leistungs- Verhältnis3 | |
Mann | Frau | ||||
mit Alterungsrückstellungen4 | |||||
Allianz | ZahnFit, ZB015, 6 | 28,88 | 34,11 | 907 | ***** |
Arag | Z100 | 34,00 | 42,13 | 807 | ***** |
LVM | Dental-Plus | 26,29 | 31,60 | 70 | ***** |
Allianz | ZahnFit, ZP01 | 19,45 | 22,20 | 707 | **** |
Signal | DENT-MAX | 21,85 | 28,20 | 657 | **** |
R+V | Zahn comfort (Z2), ZahnVorsorge (ZV) | 23,41 | 26,87 | 707 | **** |
HanseMerkur | EZ, EZP, EZT8 | 24,79 | 25,90 | 90 | **** |
Nürnberger | ZP80, ZV5 | 29,71 | 32,74 | 807 | **** |
Münchener Verein | 562, 7695 | 34,57 | 38,35 | 907 | **** |
Deutscher Ring | dent +, smile | 30,22 | 34,45 | 80 | **** |
Württembergische | ZB, ZG 706 | 34,78 | 38,82 | 70 | **** |
Süddeutsche | ZG 70, ZGB | 38,87 | 39,13 | 70 | **** |
Arag | Z50/90 | 11,47 | 15,96 | 50 | **** |
Hallesche | BISS 805, 8 | 19,70 | 22,18 | 807 | *** |
Central | prodent5, 6 | 20,50 | 24,26 | 907 | *** |
R+V | Zahn premium (Z1)5, 6 | 26,87 | 33,93 | 907 | *** |
LVM | Dental | 17,75 | 21,28 | 40 | *** |
Signal |
GE-DENT | 18,69 | 24,12 | 457 | *** |
Münchener Verein | 564 , 768 | 24,98 | 30,33 | 40 | *** |
Deutscher Ring | dent + | 20,32 | 24,55 | 40 | *** |
ohne Alterungsrückstellungen4 | |||||
Arag | Z90Bonus | 21,57 | 25,96 | 807 | ***** |
Janitos | JA dental plus | 21,69 | 26,21 | 807 | ***** |
Universa | dentPRIVAT | 23,94 | 29,49 | 807 | ***** |
Axa | DENT Premium | 18,37 | 20,81 | 857 | ***** |
Barmenia | ZGPlus | 26,06 | 30,16 | 857 | ***** |
Mindestkriterien für die bewerteten Tarife: Kosten für Zahnersatz werden auch ohne GKV-Vorleistung erstattet, Versicherer verzichtet auf ordentliches Kündigungsrecht, Kosten für Inlays und Implantate werden übernommen; 1in Euro; 2Zahnersatz und privatärztliche Behandlungen, die die Kasse nicht erstattet, beispielsweise Keramikkronen; 3das Preis-Leistungs-Verhältnis ist auf Basis der Prämie für den Mann berechnet; 4finanzielle Polster, die der Versicherte über die Prämie anspart, um Beitragszuwächse im Alter geringer zu halten; 5Kosten für Zahnbehandlung werden nicht übernommen; 6Kosten für professionelle Zahnreinigung werden nicht erstattet; 7inklusive der Kosten, die die GKV bereits für Zahnersatz übernommen hat; 8stärker eingeschränkte Leistungen bei Implantaten; Quelle: Softfair; Stand: Mai 2012 |