Wohn-Riester Wo der Bausparvertrag günstig ist

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Wie hoch sind die Sparzinsen?

Grundsätzlich erhält der Anleger auf den Teil seiner Bausparsumme, die er anspart, auch Guthabenzinsen. Als reiner Sparvertrag taugt der Wohn-Riester allerdings wenig. Denn während der Häuslebauer von den niedrigen Darlehenszinsen profitiert, sieht es auf der Sparseite verständlicherweise ebenso mager aus.

Zudem fallen die Gebühren oft höher aus, als bei reinen Sparanlagen.

Riester-Bausparverträge mit hohen Guthabenzinsen

Wie das Ranking von WirtschaftsWoche Online und der FMH Finanzberatung zeigt, bietet die Bausparkasse Mainz mit ihrem Tarif WohnriesterPlus derzeit mit zwei Prozent den attraktivsten Guthabenzins. Auf dem zweiten Platz landete die Alte Leipziger Bauspar, die die Sparguthaben ihrer Kunden immerhin noch mit 1,4 Prozent verzinst.

Zahlreiche andere Bausparkassen wie die BHW oder die LBS zahlen einen niedrigeren Guthabenzins, bieten allerdings zusätzlich einen Bonus. Den gibt es normalerweise, wenn Anleger ihren Vertrag schon mindestens sieben Jahre bespart haben und dann auf die Darlehensphase verzichten. Zuletzt hatten allerdings viele solcher Renditesparer Ärger mit ihren Bausparkassen. Einige Bausparkassen kündigten, weil die Verträge "überspart" wurden, Guthaben- und Bonuszins überstiegen die Bausparsumme.

Das Dilemma der Finanzinstitute: es sind noch viele lukrative Altverträge im Umlauf, bei denen Sparer hohe Guthabenzinsen kassieren. Für die Bausparkassen ist es angesichts der niedrigen Zinsen umso schwerer, die Zinsen zu erwirtschaften, deswegen versuchen sie, die wenig lukrativen Altverträge loszuwerden.

Es gibt nicht den besten Bauspartarif. Und aus diesem Wissen heraus erfolgt die Auswahl nach unterschiedlich vorbelegbaren persönlichen Schwerpunkten für die spätere Nutzung und der Art der Besparung.

Wer seinen Bausparvertrag erst vor Kurzem abgeschlossen hat, dürfte das Problem nicht haben. Wie auch das FMH Ranking zeigt, zahlen die meisten Bausparkassen nur noch einen sehr geringen Sparzins. Schon bei der drittplatzierten LBS sind es nur noch 1,0 Prozent. Viele Institute zahlen lediglich 0,5 Prozent oder noch weniger.

Für wen sind die Verträge geeignet?

Wer nur sparen will, ist bei einem Bausparvertrag daher falsch aufgehoben. "Wer tatsächlich den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchte, für den macht es Sinn, die staatliche Förderung mitzunehmen und Wohn-Riester zu nutzen", sagt Herbst.

Alle anderen seien mit guten Banksparplänen vermutlich besser bedient. Da seien die Zinsen zwar auch nicht überragend, dafür sind die Gebühren deutlich niedriger als beim Bausparen.

Wer in fünf bis sieben Jahren bauen beziehungsweise kaufen möchte, kann also wohn-riestern. "Wenn Kapital zur sofortigen Finanzierung des Eigenheims benötigt wird, raten wir von einem Bausparvertrag aber ab", warnt Verbraucherschützer Schwarz. Dann sei es besser, bei der Bank einen Kredit aufzunehmen und den in die Finanzierung zu stecken. Dafür brauche es die Bausparkasse nicht.

Ein weiterer Fehler, den Anleger machen: "Oft werden die Bausparsummen zu hoch gewählt", sagt Schwarz. Häufig seien niedrigere Summen von beispielsweise 50.000 Euro sinnvoller. Das gilt insbesondere, wenn das Geld für die Modernisierung einer Immobilie genutzt werden soll. Zusammen mit einem entsprechenden KfW-Darlehen lohnt sich der Bausparvertrag dann.

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