Zinsen Wo es für Sparer die besten Zinsen gibt

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Attraktive Zinsen vom Versicherer

Die Zinshöhe gilt jeweils ein Quartal, den Ertrag bekommen Kunden jeden Monat gutgeschrieben. Dank monatlicher Zinszahlung kommt zu den zwei Prozent also noch ein kleiner Zinseszins.

Auch einige andere Versicherer haben seit Neuestem ihre Produktpalette um die flexiblen Anlagen erweitert. „Die wollen händeringend das Geld der ausgezahlten Lebensversicherungskunden im Haus behalten“, sagt Honorarberaterin Kühn. Denn das klassische Geschäft, bei dem Kunden eine Lebensversicherung gegen monatliche Beiträge abschließen, stockt. Rasantes Wachstum verzeichnen die Lebensversicherer nur bei Angeboten mit Einmalbeiträgen. Neben den Zinsangeboten, auch Kapitalisierungsprodukte genannt, sind das vor allem Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag, bei denen Kunden sich gegen Zahlung eines hohen Betrags eine lebenslange Rente sichern.

Einige Versicherer halten die Zinsangebote nur für ihre Altkunden bereit, die bereits eine Lebens- oder Rentenpolice haben. „Wir wollen unsere Kunden nicht an die Banken verlieren und sehen, dass wir ihnen in diesen Zeiten ein Angebot machen müssen“, sagt Frank Keuper, Vorstandsvorsitzender des deutschen Axa-Versicherungskonzerns. 2,25 Prozent zahlt die Axa ihren Kunden als Halteprämie, wenn diese Geld bei der Axa parken.

Angebote zum Zwischenparken

Andere Versicherer nehmen auch das Geld neuer Kunden. Ihnen bietet die AachenMünchener Versicherung mit 2,25 Prozent aktuell die besten Konditionen. Der Zins gilt hier garantiert zwölf Monate, das Geld bleibt aber monatlich verfügbar. „Zum Zwischenparken können diese Angebote eine gute Lösung sein“, sagt Rück von der Verbraucherzentrale.

Kunden können die neuen Zinsangebote in der Regel über die Filialen der Versicherer oder per Telefon und Internet abschließen. Die AachenMünchener hat jedoch keine eigenen Filialen, auch der Internet-Vertrieb ist hier eigentlich nicht vorgesehen. Beratung und Vertragsabschluss organisiert der Strukturvertrieb DVAG.

In der Vergangenheit kritisierten Verbraucherschützer immer wieder die rigiden Verkaufspraktiken von Strukturvertrieben. Wer auf eine solche Beratung verzichten will, kann sich die Unterlagen von der AachenMünchener auch per Post schicken lassen.

Umstrittene Praktiken

Dass Versicherer den Banken Konkurrenz machen, ist nicht unumstritten. „Das Geschäft ist nicht nachhaltig, da es auf der momentanen Marktsituation nach der Finanzkrise beruht“, sagt Wolfgang Weiler, Vorstandssprecher der HUK-Coburg. „Problematisch wird es, wenn für solche Anlagen Zinsen geboten werden, die derzeit am Kapitalmarkt nicht erwirtschaftet werden können.“ Das Nachsehen hätten die Altkunden in klassischen Policen. Sie müssten möglicherweise die neuen Angebote subventionieren. Zinsanleger sollte dies allerdings nicht stören.

Finanzberaterin Kühn fürchtet zudem, dass Sparer die Unterschiede zwischen klassischen Versicherungspolicen und den neuen Zinsangeboten der Versicherer nicht mehr klar erkennen könnten. „Keiner sollte sich jetzt in eine Police hineindrängen lassen“, sagt Kühn.

Tatsächlich fällt die Unterscheidung manchmal schwer: So bietet der Liechtensteiner Lebensversicherer Prisma Life eine „Taggeldpolice“ an, die den Kunden aktuell 4,25 Prozent Zinsen bringen soll. Was nach Tagesgeld klingt, ist in Wirklichkeit aber eine fondsgebundene Lebensversicherung, für die PrismaLife „keine Garantie über den Geldwert der Leistungen“ abgibt.

Verlässliche Zinsangebote sehen ganz anders aus.

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