Zusatzversicherung VIP-Status im Krankenhaus

Private Zusatzpolicen finanzieren beim Krankenhausaufenthalt auch Chefarztbehandlung und Einbettzimmer. Worauf es bei den Zusatztarifen ankommt, welche die besten Leistungen bieten.

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Einbettzimmer Quelle: dpa

GKV-Mitglieder haben im Krankenhaus Anspruch auf das medizinisch Notwendige – mehr nicht. Wer mehr will, etwa Chefarztbehandlung oder Einbettzimmer, kann einen privaten Zusatztarif für stationäre Behandlungen abschließen. Zusatzversicherte schließen bei der Aufnahme ins Krankenhaus eine Wahlleistungsvereinbarung. Darin steht, wie der Patient untergebracht ist und bei Anspruch auf Chefarztbehandlung eine Liste mit leitenden Ärzten, die ihn behandeln. Patienten können von Krankenhäusern vorab Preislisten für Wahlleistungen anfordern. Einbettzimmer beispielsweise kosten zwischen 100 und 150 Euro pro Tag je nach Ausstattung und zusätzlichem Service.

Damit sich der Beitrag für die Zusatzpolice lohnt, sollte das Leistungspaket nicht zu klein sein. Softfair und die WirtschaftsWoche haben für den Tarifvergleich folgende Mindestkriterien angelegt:

  • Kosten werden bis zum 3,5-fachen Höchstsatz der ärztlichen Gebührenordnung übernommen;
  • Zweibettzimmer;
  • freie Krankenhauswahl und Verzicht auf ordentliche Kündigung.

Kombitarife bleiben außen vor, da sich Prämien und Leistungen kaum vergleichen lassen.

Das Hamburger Analysehaus Softfair hat bei den stationären Tarifen für die wichtigsten Leistungen Punkte verteilt. Vier Punkte gibt es beispielsweise fürs Einbettzimmer. Zahlt die Versicherung auch über den 3,5-fachen Höchstsatz für Arzthonorare hinaus, gibt es weitere zwei Punkte extra.

Rechnet der Chefarzt bei besonders komplizierten Eingriffen mehr als den Höchstsatz ab, muss er das schriftlich begründen. Der Patient schließt dann eine Honorarvereinbarung mit dem Arzt. Vorsicht: Patienten sollten den Vertrag vom privaten Versicherer prüfen lassen. Auch wenn die Police mehr als den Höchstsatz abdeckt, heißt das noch nicht, dass der Versicherer auch jede Chefarztbehandlung bezahlt.

Tabelle: Zusatztarife für stationäre Leistungen

OP-Saal der Uniklinik Freiburg Quelle: AP

Die einzelnen Leistungspunkte für die Krankenhauszusatzpolicen werden addiert und die Gesamtsumme durch die Prämie eines 40-jährigen Musterversicherten geteilt. Abschließend werden dem so errechneten Wert ein bis fünf Sterne zugeordnet. Fünf Sterne stehen dabei für ein „sehr gutes“ Preis-Leistungs-Verhältnis.

Extras im Krankenhaus

Leistungsstarke Zusatztarife für stationäre Leistungen
VersicherungTarifBeitrag für 40-jährigen Versicherten pro Monat¹Betten pro ZimmerTarifnote  Preis-Leistungs- Verhältnis²
MannFrau
UniversaSZ II32,6430,682*****
HallescheCSA100, CSW144,6945,961*****
Alte OldenburgerK 50, K/S (Zu)44,9342,941*****
DKVGZ 235,9537,842*****
Arag26232,6630,892*****
HallescheCSA100, CSW238,5638,922*****
Alte OldenburgerK 5040,9538,282*****
SignalKlinikTOP³46,7540,852*****
WürttembergischeSE (ZV), SG46,8351,811*****
Bayerische BeamtenKlinikPRIVAT/238,3638,402****
UnionKlinikPRIVAT/238,3638,402****
ConcordiaSZ 2, SZ Plus38,5337,102****
WürttembergischeSG38,5840,662****
R+VKlinik premium (K1)49,9549,941 bis 2****
Mindestkriterien für die analysierten Tarife: Zweitbettzimmer, Erstattung der Kosten mit 3,5-fachem Höchstsatz der  Gebührenordnung für Klinikärzte, Versicherer verzichtet auf ordentliche Kündigung; ¹in Euro; ²auf Basis der Prämie für Männer berechnet; ³erstattet auch die Zuzahlungen der GKV; Quelle: Softfair; Stand: Mai 2012
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