Vermögensanlage Wie Anleger auch in Krisenzeiten gewinnen

Anleger können mit dem richtigen Portfolio-Mix von Kursgewinnen im Dax profitieren und gleichzeitig ihr Risiko begrenzen. Wie man Aktien, Gold, Bargeld und Zinspapiere klug mischt.

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Zwölfmonatsrendite der privaten Depots und der Mischfonds im WiWo-Test

Gas geben oder nicht? Der Dax hat in den vergangenen vier Wochen in rasantem Tempo fast zehn Prozent gewonnen. Nachdem China andeutete, seine Währung Renminbi kontrolliert aufzuwerten, trieben vor allem deutsche Exportwerte den Dax zeitweise über 6300 Punkte. Viele Anleger aber sind nicht dabei. Sollten sie nach der Kursschwäche der vergangenen Tage das Risiko erhöhen und Aktien kaufen?

Nein, wenn es nach einigen der erfolgreichsten Geldverwalter der vergangenen Jahre geht. Fondsmanager wie Jens Ehrhardt oder Edouard Carmignac stehen trotz der Zeichen für eine weltweite Wirtschaftserholung auf der Bremse. Zu groß ist die Unsicherheit darüber, ob der Aufschwung nicht doch von der Staatsschulden- und Bankenkrise zerstört wird. „Wenn es neblig ist, sollte man vorsichtig sein und langsamer fahren“, sagt Eric Le Coz, Anlagestratege von Carmignac.

Wie vorsichtig die Fondsgesellschaft aus Paris aktuell ist, zeigt der niedrige Anteil von Aktien am milliardenschweren Mischfonds Carmignac Patrimoine: nur elf Prozent ungesicherter Aktienanteil, dagegen doppelt so viel in bar geparkt. Dieses Geld bringt derzeit kaum Zinsen, ist dafür aber vor Kurseinbrüchen an der Börse sicher.

Doch einige Anleger im WirtschaftsWoche-Depottest sind deutlich mutiger als Le Coz und andere Mischfonds-Manager – und haben Profis wie Le Coz, Carmignac und Ehrhardt in den vergangenen Monaten deutlich abgehängt (Hier geht´s zu den Fondmanager-Favoriten im Check, plus: Empfehlungen der WirtschaftsWoche).

Meckert nicht über eure Bank, macht es einfach besser: Das ist das Motto von Henrike von Platen, 39. Die Gewinnerin des Depotvergleichs aus WirtschaftsWoche 27/2009 treibt mit ihrer Jahresrendite von 28,8 Prozent gestandenen Fondsmanagern die Tränen in die Augen.

„Ich habe mir gesagt, Bankberater muss man nicht sein, ich kann das auch selber“, sagt die selbstständige Unternehmensberaterin aus Berlin. Sie investierte 65 Prozent ihres Depots in Aktien, mutig angesichts der Finanzkrise.

„Trotz der Unsicherheit werden die Märkte irgendwann wieder steigen. Wer Aktien verschmäht, verpasst den Einstieg“, sagte von Platen vor einem Jahr – und behielt recht. Der Dax kletterte um 30 Prozent und beflügelte von Platens Depot. Auch die anderen beiden Privatanleger wurden für ihren Mut belohnt und holten mehr als 20 Prozent Rendite – wenn auch unter stärkeren Schwankungen und deshalb mit mehr Stress als die Fondsmanager.

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