Flugsicherung senkt Gebühren Ein Segen für Lufthansa und Air Berlin

Die Deutsche Flugsicherung senkt die Gebühren für Starts, Landungen und Flugstrecken. In Zeiten knapper Margen und der Konkurrenz durch Billigflieger können sich darüber besonders die deutschen Airlines freuen.

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Die größten deutschen Airlines profitieren besonders von der Gebührensenkung der Flugsicherung. Quelle: dpa

Frankfurt Die Deutsche Flugsicherung (DFS) senkt die Gebühren für Airlines wie Lufthansa und Air Berlin. Für eine Flugstrecke werden 2016 gut acht Prozent weniger berechnet, wie die DFS am Montag mitteilte. Für die Koordination von Starts und Landungen werden zwölf Prozent weniger fällig. Von dieser Gebührensenkung profitieren insbesondere Airlines, die häufig in Deutschland starten und landen, also die einheimischen Gesellschaften.

Die Senkung ist möglich, da das bundeseigene Unternehmen seine Kosten drückte. Seit dem Amtsantritt der derzeitigen Chefs Hans-Dieter Scheurle wurden etwa 400 Verwaltungsstellen abgebaut. Derzeit zählt die in Langen bei Frankfurt angesiedelte Firma 5700 Mitarbeiter, davon sind 1900 Fluglotsen.

Der Gebührenschnitt ist ein Segen für die Fluggesellschaften, die mit dünnen Gewinnmargen fliegen. Airlines klagen seit langem, dass die Abgaben für die Flugsicherungen sowie Airport-Gebühren ständig steigen würden, während die Ticketpreise aufgrund der harten Konkurrenz nicht erhöht werden könnten. Für einen Flug mit einem Airbus A320 von Hamburg nach München zahle eine Fluggesellschaft jetzt 768,22 Euro, rechnet die DFS vor. Umgerechnet seien das etwa 4,60 Euro pro Passagier.

Die Zahl der Verkehrs- und Militärflüge im deutschen Luftraum war im vergangenen Jahr erstmals seit 2011 wieder auf mehr als drei Millionen gestiegen. Die Deutsche Flugsicherung berichtete zuletzt von exakt 3.029.066 Flugbewegungen, die sie 2015 kontrolliert hat. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete das ein Plus von 1,6 Prozent. In den Jahren 2012 und 2013 war der Flugverkehr im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr noch zurückgegangen. Der Rekord von 2008 mit 3,15 Millionen Flugbewegungen wurde erneut verfehlt.

Deutlich mehr als ein Drittel (37,5 Prozent) der Bewegungen waren reine Überflüge. Inlandsflüge machten knapp 11 Prozent aus. Anfang November 2015 hatte der siebentägige Flugbegleiter-Streik bei der Lufthansa für einen starken Einbruch gesorgt.

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