GfK-Konsumklima Verbraucher rechnen mit steigenden Einkommen

Die Einkommenserwartungen der Deutschen haben im April den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Das lässt auch den GfK-Index für das Konsumklima erneut steigen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
„Es bleibt real mehr in den Geldbeuteln“ Quelle: dpa

Berlin Die Aussicht auf steigende Einkommen beflügelt die Kauflaune in Deutschland. Das Barometer für das Konsumklima im Mai steigt um 0,1 auf 10,1 Zähler – das ist der höchste Stand seit Oktober 2001, wie die Nürnberger Marktforscher der GfK am Donnerstag zu ihrer Umfrage unter 2000 Verbrauchern mitteilten. Experten hatten sogar mit 10,2 Punkten gerechnet. Für bessere Stimmung sorgt insbesondere die Hoffnung auf spürbare Lohnzuwächse: Das Barometer für die Einkommenserwartung stieg um zwei auf 55,1 Zähler. Das ist der höchste jemals von der GfK ermittelte Wert seit der Wiedervereinigung.

Dabei spiele die niedrige Inflation eine Schlüsselrolle, betont GfK-Experte Rolf Bürkl: „Es bleibt real mehr in den Geldbeuteln.“ Dies erwarten auch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten – insbesondere wegen des Ölpreisverfalls. Günstigeres Heizen und Tanken lässt den Deutschen in diesem Jahr demnach etwa acht Milliarden Euro mehr in den Portemonnaies.

Der gesunkene Ölpreis dämpft die Inflation: 2015 dürfte die Teuerungsrate bei lediglich 0,5 Prozent liegen. Dadurch legt die Kaufkraft spürbar zu, da der Lohnzuwachs deutlich über der Teuerungsrate liegen dürfte. Auch die Bundesbank spricht von einem außergewöhnlich guten Konsumklima, das noch einige Zeit anhalten dürfte.

Allerdings ließ die Neigung der Verbraucher nach, Autos, Möbel oder andere teure Sachen zu kaufen. Das GfK-Barometer für die Anschaffungsneigung sank um 4,7 auf 58,3 Zähler. Dennoch konstatieren die Forscher eine weiterhin hohe Konsumneigung. Zum Vergleich: Die 2006 erreichte Höchstmarke liegt bei 64,4 Punkten und damit in Sichtweite. Zugleich blicken die Verbraucher nicht mehr ganz so optimistisch auf die Konjunktur. Nach Ansicht Bürkls zeigt offenbar „das ständige Hin und Her um die Zukunft Griechenlands in Europa nun doch erste Wirkung bei den Konsumenten“.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%