HB FRANKFURT. Wegen möglicher Gesundheitsgefahren muss ein Blutverdünnungsmedikament in Deutschland vom Markt genommen werden. Dabei handelt es sich nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel (BfArM) um Heparin-Produkte der Firma Rotexmedica aus Schleswig-Holstein. "Es gibt den Verdacht, dass die von Rotexmedica produzierten Chargen Verunreinigungen enthalten", sagte Institutsexperte Ulrich Hagemann am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.
Das Ausgangsmaterial stamme möglicherweise aus China. In Deutschland seien bereits drei Fälle schwerer allergischer Reaktionen gemeldet worden. Zudem hätten Dialysezentren gemeldet, dass es möglicherweise bis zu 80 weitere Fälle von allergischen Reaktionen gegeben habe.
Von der bei Hamburg ansässigen Pharmafirma war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Heparin ist ein Medikament, das bei akuter Thrombosegefahr eingesetzt wird und die Gerinnungsfähigkeit des Blutes herabsetzt. Das Medikament ist nicht mehr patentgeschützt und wird mittlerweile von einer Vielzahl von kleineren Pharmafirmen produziert. Die rückgerufenen Produkte sind zur Injektion bestimmt. Rotexmedica gehört zur französischen Pharmagruppe Panpharma.