Gravis macht mit Karstadt Schluss

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Der Apple-Händler Gravis schließt seine Shop-in-Shops bei Karstadt und will mehr eigene Geschäfte in Top-Lagen eröffnen. Ob da die Angst vor den Apple-Shops schon mitspielt?

Keine angebissenen Äpfel mehr bei Karstadt. Das größte Apple-Systemhaus Europas kann in den Mittelstands-Konsumtempeln nicht genug Umsatz machen. Das teile Gravis heute in einer Erklärung mit.

Foto: Gravis im Karstadt Lübeck c) Gravis

Es ist ein frostiger Abschied: "Gravis hat die Kooperation mit Karstadt beendet, da wir Karstadt nach Auswertung der Pilotphase nicht für das geeignete Umfeld halten, um unsere

hochwertigen und designorientierten Produkte zu präsentieren.

Denn es hat sich nach der Pilotphase gezeigt, dass wir mit eigenen Stores in 1a Lagen der Innenstädte besser und erfolgreicher abschneiden."

Das ist deutlich. Noch deutlicher wird Gravis-Gründer und Chef Archibald Horlitz hier: "Die Pilotphase wurde auf Wunsch von Karstadt verlängert, obwohl bereits im Herbst absehbar war, dass dieses Projekt nicht wirtschaftlich zu betreiben ist." Das hört sich nach verzweifeltem Betteln der Kaufhausbetreiber an. Man könnte es auch Nachtreten nennen.

In den nächsten zwei Jahren will Horlitz jetzt weitere Filialen eröffnen und das Angebot an Dienstleistungen erweitern. Erstaunliche Ankündigung, wenn alle Welt Kurzarbeit anmeldet. Anscheinend sitzt ihm da schon jemand anderes im Nacken.

Die Meldung kommt nur wenige Tage nach dem fulminanten Start des ersten Apple-eigenen Shops in München (siehe zurückziehen wird. Mal sehen, ob die verschworene Mac-Fangemeinde auch 2010 und später noch nach San Francisco pilgern werden, um dem König in Abwesenheit zu huldigen.

Aber auch für Apple könnte der Rückzug bei Karstadt ein Warnsignal sein: Der Kulthersteller aus Cupertino hat anscheinend noch nicht genug Anziehungskraft für Joe Average mit dem eher normalen Geldbeutel. Nicht gut, in einer Krise.

Frohe Kunde wenigstens erst mal für die betroffenen Gravis-Mitarbieter: Alle Mitarbeiter der Lübecker und Düsseldorfer Filialen werden an einem der anderen 30 Gravis Standorte eingesetzt werden, so die aussage des Chefs.

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