Equis-Akkreditierung Schwere Schlappe für European Business School

Eine schwere Schlappe muss die European Business School (EBS) hinnehmen. Die in Oestrich-Winkel (Rheingau) beheimatete private Wirtschaftshochschule erhält nach monatelangem Prüfungsprozess nicht die Equis-Akkreditierung der European Foundation for Management Development (EFMD), der maßgeblichen Business School-Akkreditierungsorganisation in Europa.

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Über die konkreten Gründe der Entscheidung wollte die EFMD auf Handelsblatt-Anfrage keine Angaben machen.

Die Negativentscheidung kommt für die EBS zu einem kritischen Zeitpunkt. Die Wirtschaftshochschule, die mit ihrem grundständigen Wirtschaftsstudium (Erststudium) gute Plätze auf den einschlägigen Rankings belegt, drängt nun auch auf den MBA-Markt. Dort aber gelten internationale Spielregeln, und eine erfolgreiche Qualitätsprüfung durch eine der beiden international maßgeblichen Akkreditierungsorganisationen, der europäischen EFMD oder der US-amerikanischen AACSB, ist Standard.

Auch die wichtigsten Wettbewerber der EBS auf dem deutschen MBA-Markt, die privaten Hochschulen ESCP-EAP (Berlin), GISMA (Hannover), Handelshochschule Leipzig (HHL) und WHU (Koblenz), sowie die staatlichen Universitäten Frankfurt, Mannheim und St. Gallen sind entweder equis- oder AACSB-akkreditiert.

Herr Professor Jahns, nach mehrmonatiger Prüfung hat die European Foundation for Management Development (efmd) soeben beschlossen, der EBS ihre Akkreditierung zu verweigern. Ein ziemliche Blamage für die EBS!

Wir bedauern das natürlich sehr.

Kennen Sie die Gründe für die Ablehnung? Woran hat es gehapert?

Wir haben den schriftlichen Bescheid heute noch nicht in Händen. Sicher müssen wir aber in Zukunft vor allem die internationale Zusammensetzung der Fakultät steigern und den dafür notwendigen Ausbau des Stiftungskapitals aktiv vorantreiben.

Die EBS drängt gegenwärtig auch auf den MBA-Markt. Da ist aber eine der beiden internationalen Akkreditierungen equis oder AACSB sozusagen Standard, zumal auch ihre wichtigsten Wettbewerber auf dem deutschen Markt auch equis- oder AACSB-akkreditiert sind. Starten Sie Ihren MBA jetzt nicht mit einem massiven Handicap?

Wir werden den MBA im Herbst starten und denken, dass wir mit der Fokussierung auf die BRIC-Staaten ein sehr gutes Angebot präsentieren. Wir stellen uns dem Wettbewerb.

Wie geht es weiter? Werden Sie es noch einmal versuchen, eine equis-Akkreditierung zu bekommen?

In den Gremien der EBS wird das Gutachten des Awarding Body sehr sorgfältig analysiert, um die nächsten Schritte in der weiteren Entwicklung der Hochschule zu gehen. Die EBS verfolgt auch künftig ihre Qualitäts- und Wachstumsstrategie. Der Kurs stimmt nach wie vor: Die EBS will in den nächsten Jahren alle Anstrengungen unternehmen, um in die Liga der top Business Schools in Europa aufzurücken.

Heute hat sie in Deutschland im Vergleich aller BWL-Fakultäten auf Universitätsniveau eine sehr gute Position. Sie will diese Position festigen und sich international noch besser positionieren. Die EBS ist auf einem guten Weg. Dies wurde ausdrücklich von den EQUIS-Experten bescheinigt. Allerdings benötigt die Hochschule noch Zeit.

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