Die Großbank Credit Suisse hat vergangenes Jahr wegen höherer Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten weniger verdient als zunächst ausgewiesen. Das Schweizer Institut teilte am Freitagabend überraschend mit, Rückstellungen im Zusammenhang mit Hypothekenpapieren in den USA um 277 Millionen Franken aufgestockt zu haben. Dies gehe zulasten des Ergebnisses im vierten Quartal. Die am 12. Februar vorgestellten vorläufigen Zahlen für 2014 änderten sich dadurch.
Nach der Anpassung steht nun noch ein Reingewinn von 691 Millionen Franken im Schlussquartal 2014 zu Buche. Im Gesamtjahr beträgt der Vorsteuergewinn nur noch 3,23 Milliarden Franken. Die Belastungen werden dem Investmentbanking der Gruppe zugerechnet.
Die Rechtsstreitigkeiten in den USA sind aber nicht das einzige Problem der Bank. Die massive Franken-Aufwertung und die Strafzinsen der Notenbank zwingen Credit Suisse zu Kosteneinsparungen. Unter anderem wird das Investmentbanking verkleinert.
Die Hypotheken-Ermittlungen der US-Behörden betreffen zahlreiche Banken, die auch schon Milliarden an Strafen gezahlt haben. Den meisten Instituten wird vorgeworfen, Kunden über die tatsächlichen Risiken der Papiere getäuscht zu haben, die nach Ausbruch der Finanzkrise viele Geldhäuser und Investoren in Schieflage brachten. Im Schlussquartal 2013 hatten Rückstellungen für solche Rechtsstreitigkeiten bei Credit Suisse bereits zu einem Verlust von 476 Millionen Franken geführt.