Hypo-Alpe Adria Österreich glaubt an Heta-Einigung

Im Streit um das Milliardenschwere Erbe der Hypo Alpe Adria soll Bewegung kommen. Während die Gläubiger eine Kompromisslösung noch verweigern, glaubt Österreichs Finanzminister Schelling an eine Einigung.

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Die Gläubiger, zu denen auch die Commerzbank oder die HSH Nordbank gehören, drängen weiter auf vollständige Auszahlung. Quelle: Reuters

Wien Österreich glaubt im Streit über die Krisenbank Heta an eine Einigung zwischen den Gläubigern und dem Bundesland Kärnten. Österreichs Finanzminister Schelling zeigte sich am Dienstag zuversichtlich, dass viele Heta-Investoren ihren Widerstand gegen ein Vergleichsangebot bis zum Ablauf der Annahmefrist am 11. März aufgeben. „Wir warten jetzt darauf, wie die Gläubiger sich verhalten“, sagte Schelling in Wien. „Ich glaube, dass große Bewegung drinnen ist.“ Sollte der Deal platzen, wird es laut Schelling bis zu zehn Jahren dauern, bis Geld an die Eigentümer von Heta-Anleihen fließt.

Bei der Heta handelt es sich um eine der größten Bank-Abwicklungen in Europa. Kärnten haftet für Anleihen der ehemaligen Hypo Alpe Adria in Höhe von elf Milliarden Euro. Das Bundesland sieht sich allerdings nicht in der Lage, das Geld vollständig zurückzuzahlen. Im Rahmen des Rückkaufangebots bietet es Investoren insgesamt 7,8 Milliarden Euro – auf über drei Milliarden Euro sollen die Gläubiger also verzichten.

Die Inhaber vieler Heta-Anleihen gehen dagegen auf die Barrikaden. Eine Gläubigergruppe, die nach eigenen Angaben Forderungen von gut fünf Milliarden Euro vertritt, hat die Offerte im Januar zurückgewiesen. Zu der Gruppe gehören unter anderem die Commerzbank, die HSH Nordbank und die Deutsche Pfandbriefbank. Auch die deutschen Versicherungen, die nach eigenen Angaben auf Forderungen von rund 770 Millionen Euro kommen, fordern eine vollständige Rückzahlung ihrer Heta-Bonds. Wenn die Investoren bei ihrer ablehnenden Haltung bleiben, wird der Rückkauf platzen. Er wird nämlich nur wirksam, wenn zwei Drittel der Gläubiger zustimmen.

Sollte keine Einigung zustande kommen, würden die Investoren weniger Geld zurückerhalten als bei einem Vergleich, sagte Schelling. In diesem Fall werde es drei bis fünf Jahre dauern, bis der Rückzahlungsbetrag feststehe. Sollten Investoren dagegen juristisch vorgehen, werde das weitere fünf Jahre in Anspruch nehmen. „Wenn jemand dieses Szenario machen möchte, muss er das Angebot ablehnen.“ Viele Investoren setzen hingegen darauf, dass Österreich seinem südlichsten Bundesland am Ende zur Hilfe eilt und mehr Geld zur Beilegung des Konflikts beisteuert.

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