Immobilien-Fusion Adler Real Estate will Westgrund kaufen

Der Fusionstrend am Immobilienmarkt geht weiter: Adler Real Estate will den Konkurrenten Westgrund übernehmen. Das Angebot soll 370 Millionen Euro umfassen und könnte Adler eine komfortable Stellung am Markt sichern.

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Fenster eines Neubaublocks in Berlin: Der deutsche Immobilienmarkt macht mit Fusionen auf sich aufmerksam. Quelle: dpa

Frankfurt Auf dem deutschen Wohnungsmarkt bahnt sich auch in der zweiten Reihe eine Übernahme an: Adler Real Estate kündigte am Montag an, die Rivalin Westgrund zu übernehmen. Die Offerte, die aus Cash und Aktien bestehen soll, dürfte insgesamt etwa 370 Millionen Euro schwer sein.

Alles zusammengerechnet bekommen die Westgrund-Anteilseigner fünf Euro je Aktie - eine Prämie von etwa 20 Prozent auf den Durchschnittskurs der letzten drei Monate. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 75 Prozent. Gut die Hälfte der Anteile habe sich Adler bereits gesichert, sagte ein Konzernsprecher. Denn etliche Großaktionäre hätten zugesagt, das Angebot anzunehmen. Bis zur Jahresmitte wollen die Hamburger die Transaktion abgeschlossen haben.

Auch das Westgrund-Management signalisierte Zustimmung. „Nach erster Einschätzung begrüßen der Vorstand und der Aufsichtsrat grundsätzlich das Angebot“, erklärte die Firma, deren Aktien in der Spitze um 30 Prozent auf ein Sieben-Jahres-Hoch von 6,12 Euro kletterten.

Die Adler-Titel steigen gut fünf Prozent auf ein Rekordhoch von 11,09 Euro. Die vollständige Offerte soll in den nächsten vier Wochen vorgelegt werden. Adler plant zur Finanzierung des Deals auch eine Kapitalerhöhung.

Westgrund mit Sitz in Berlin galt in der Branche schon länger als Übernahmekandidat. Mit bundesweit etwa 18.000 Wohnungen war das Unternehmen bislang zu klein, um mit den anderen börsennotierten

Wohnungsgesellschaften mithalten zu können. Nach der Übernahme hat der erweiterte Adler-Konzern insgesamt fast 52.000 Wohnungen im Bestand - und mausert sich damit zur Nummer fünf auf dem Markt. Das jährliche operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO) soll bei etwa 67 bis 70 Millionen Euro liegen.

Um zur Konkurrenz aufzuschließen, ist es aber noch ein langer Weg: So kündigte die Nummer zwei auf dem Markt, Deutsche Wohnen, am Sonntagabend die Übernahme der österreichischen Rivalin Conwert an. Das neue Unternehmen käme auf 175.000 Wohnungen. Marktführerin Deutsche Annington ist nach der Übernahme von Gagfah sogar doppelt so groß.

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