Die Staatsanwaltschaft Köln beschäftigt sich schon seit 2007 mit der Sparkasse Köln Bonn. Jetzt verhängte sie Geldstrafen gegen mehrere frühere Vorstände der Sparkasse, darunter Dietmar Binkowska, heute Chef des Immobilienunternehmens IVG. Binkowska zahlte einen Strafbefehl über 45 000 Euro.
Insgesamt verhängte die Staatsanwaltschaft acht Strafbefehle, darunter zwei Bewährungsstrafen sowie Bußgelder und sechs Geldstrafen. Insgesamt haben neun frühere Sparkassen-Vorstände auch schon Bußgelder akzeptiert. Das Nachrichtenmagazin „Focus“ hatte zunächst darüber berichtet.
Hintergrund der Ermittlungen waren umstrittene Immobiliengeschäfte. Die Staatsanwaltschaft hatte den ehemaligen Sparkassenmanagern Beihilfe zur Untreue vorgeworfen. Es soll dabei um Beihilfe zur Hinterziehung von Umsatzsteuern bei Tochtergesellschaften gegangen sein. Zumindest sollen die ehemaligen Sparkassenmanager bestimmte Geschäfte nicht genau genug geprüft – und so die Steuervergehen nicht gestoppt haben.
Konkret ging es um die Verwicklung der Sparkasse in die Übernahme der TV-Produktionsfirma Magic Media Company (MMC). MMC mietete Räume im Medienzentrum Köln-Ossendorf. Die Sparkasse garantierte für die Mietzahlungen, obwohl MMC schon im Jahr 2000 hohe Verluste schrieb. Besitzer der Immobilie war die Fondsgesellschaft Köln-Ossendorf, initiiert von Bauunternehmer Josef Esch – er war im Prozess um den Niedergang der Privatbank Sal. Oppenheim angeklagt, aber kürzlich wurde ein Teil des Verfahrens gegen eine Geldauflage von sechs Millionen Euro eingestellt.
Treibende Kraft bei dem Deal soll laut Staatsanwaltschaft Ex-Sparkassenchef Schröder, der Vorgänger Binkowskas, gewesen sein. Sein Haus hatten die Ermittler unter anderem deshalb in den Jahren 2007 sowie 2010 durchsucht. Rundum die MMC-Geschäfte könnte es noch einen Untreueprozess gegen Schröder, Esch und einen weiteren Ex-Vorstand der Sparkasse geben. Die drei bestreiten die Vorwürfe.
Die Geschichte der Sparkasse kann damit aufgearbeitet werden. Im Jahr 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, erlitt das Institut einen Verlust von mehr als 100 Millionen Euro. Es wurde vom Rheinischen Verband und den zwei Städten Köln und Bonn mit 650 Millionen Euro gestützt.