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Devisen weekly: US-Senat schwächt den Dollar. Fed- und EZB-Sitzung im Fokus

EUR/USD notiert aktuell bei 1,1520 (+0,6 % ggü. der Vorwoche) und konnte damit noch einmal sein Hoch der letzten Berichtswoche übertreffen. Die am Freitag (14.07.) veröffentlichte US-Inflationsrate für Juni (1,6 % YoY; Konsens: 1,7 %) hatte den Beginn der Dollarabwertung eingeläutet. Ausschlaggebend für das neue 15-Monatshoch des Euro am Mittwoch (18.07.) war jedoch das vorläufige Scheitern der Gesundheitsreform des US-Präsidenten Trump im Senat vor der Sommerpause. Der Reformstau in Washington hält somit an und verunsichert Anleger zusätzlich. In der nächsten Berichtswoche stehen vor allem die Zinsentscheidungen der EZB am Donnerstag (20.07.) und der Fed (26.07.) im Vordergrund. Es wird darauf zu achten sein, ob Draghi, Yellen & Co. Schritte in Richtung Tapering  bzw. Bilanzabbau andeuten werden. Besonders ist auf den ifo-Index (neuer Rekordwert würde den Euro stärken) und auf das BIP der USA für das zweite Quartal (ein Wert über höher als 2,6 % würde Dollar stärken) zu achten.

EUR/GBP steht aktuell bei 0,8847 und blieb damit gegenüber der Vorwoche unverändert. Für den größten Kurssprung der vorherigen Berichtswoche sorgte die Nachricht, dass die Inflation im Vereinigten Königreich zum ersten Mal seit Oktober zurückgegangen ist (2,6 %, Konsens: 2,9 %, YoY). Damit dürfte den hawkischen BoE Mitgliedern langsam die Argumente ausgehen, beim nächsten Zinsentscheid (03.08.) für eine Straffung der Geldpolitik zu stimmen. In Juni war das Abstimmungsergebnis fünf zu drei zugunsten eines Verzichts auf eine Zinserhöhung ausgegangen. Sollte das BIP-Wachstum im zweiten Quartal erneut schwächeln (26.07.), dürfte auch BoE-Gouverneur Mark Carney von seinen bisher hawkischen Tönen ablassen. Die BIP-Zahlen sollten auch für die Positionierung einiger britischer Kabinettsmitglieder zum Brexit relevant werden. Am Montag hat die zweite Verhandlungsrunde begonnen. Im Anschluss darauf soll das Zwischenergebnis in einer Pressekonferenz mitgeteilt werden (20.07.). Derzeit ist das „Scheidungsgeld“ zum großen Streitthema avanciert, wohingegen in Bürgerrechtsfragen und in nuklearen Angelegenheiten mehr Konvergenz herrscht. Die EU möchte Klarheit darüber haben, welchen Anteil der finanziellen Verpflichtungen die Briten erfüllen wollen.

USD/JPY notiert aktuell bei 112,11 (-0,9 % ggü. der Vorwoche) und hat somit in dieser Berichtswoche eine Talfahrt hingelegt. Am Freitag konnte der US-Dollar zunächst von Daten über das negative industrielle Produktionswachstum in Japan profitieren, unterbrach seinen Abwärtstrend gegenüber dem Yen jedoch nur vorübergehend. Die geringer als erwartete US-Inflationsrate für Juni (1,6 % YoY; Konsens: 1,7 %) ließ den Dollar wieder schwächeln. Die weitere negative Performance des Greenbacks ist hauptsächlich auf das vorläufige Scheitern von „Trumpcare“ im US-Senat zurückzuführen. Am Donnerstag (20.07.) hat die Bank of Japan ihr Inflationsziel erneut nach hinten verschoben. Eine Teuerungsrate von 2% wird nun erst 2020 erwartet. Als Reaktion gab der Yen gegenüber dem Dollar nach. In der nächsten Berichtswoche ist auf die Veröffentlichung des US BIP-Wachstums zu achten, welches den Dollar stärken könnte.


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