IPO-Preisspanne zwischen 26,50 und 33 Euro Scout24 will Covestro übertrumpfen

Der Preisspanne steht fest: Zwischen 26,50 und 33 Euro werden die Aktien von Scout24 angeboten werden. Am Montag beginnt die Zeichnungsfrist für die Internetaktie, die der Bayer-Tochter Covestro den Rang ablaufen könnte.

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Die Plattform für Kleinanzeigen – zu der auch Immobilienscout24 gehört – will ein weiteres Mal ihr Glück an der Börse versuchen.

Frankfurt Der Börsengang der Internet-Kleinanzeigenbörse Scout24 soll bis zu 1,63 Milliarden Euro schwer werden. Das Münchner Unternehmen und seine Eigentümer legten die Preisspanne für die Aktien auf 26,50 bis 33 Euro fest, wie Scout24 am Freitagabend mitteilte. Das Unternehmen selbst begnügt sich bei der Emission mit rund 225 Millionen Euro, die zum Abbau der fast eine Milliarde Euro schweren Schuldenlast verwendet werden sollen. "Dies ist der nächste logische Schritt in unserer Unternehmensentwicklung und ermöglicht es uns, den erfolgreichen Wachstumskurs fortzuführen und unsere finanzielle Position zu stärken", sagte der seit eineinhalb Jahren amtierende Vorstandschef Greg Ellis.

Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone sowie die Deutsche Telekom wollen mindestens 21 Millionen Aktien an den Mann bringen, behalten sich aber bis zum Ende der Zeichnungsfrist vor, bei entsprechend hoher Nachfrage weitere 15 Millionen Papiere auf den Markt zu werfen. Die Platzierungsreserve von 6,675 Millionen Aktien kommt noch oben drauf. Damit könnte das Anteilseigner-Trio zusammen bis zu 1,41 Milliarden Euro einnehmen. Verzichtet es auf die Option, wären es maximal knapp 800 Millionen Euro. Die Telekom will ihren 30-Prozent-Anteil an Scout24 auf maximal noch 14 Prozent abbauen, die beiden Finanzinvestoren halten nach dem Börsengang noch bis zu 49 Prozent.

Hellman & Friedman sowie Blackstone hatten der Telekom erst vor gut eineinhalb Jahren 70 Prozent an Scout24 für rund 1,5 Milliarden Euro abgekauft. Klappt die Neuemission, läge der Börsenwert bei 2,9 bis 3,5 Milliarden Euro.

Die Scout24-Aktien können von Montag an bis zum 30. September gezeichnet werden. Die Erstnotiz an der Frankfurter Börse ist für den 1. Oktober geplant - einen Tag vor der Börsenpremiere der Bayer -Kunststoffsparte Covestro, die ebenfalls am Freitag den Prospekt für ihre rund 2,5 Milliarden Euro schwere Emission veröffentlichte. Covestro wäre der größte Börsengang in Deutschland seit dem Börsen-Boomjahr 2000. An den Aktienmarkt begleitet wird Scout24 von den Banken Credit Suisse und Goldman Sachs.

Einen ersten Anlauf an die Börse hatte Scout24 vor einem Jahr wegen der schwankenden Finanzmärkte abgeblasen. Die künftigen Aktionäre müssen auf Dividenden vorerst verzichten. Ausschüttungen werde es erst geben, wenn die Verschuldung auf das 2,5-fache des operativen Gewinns (Ebitda) gesunken sei. Derzeit liegt sie noch bei mehr als dem Fünffachen.

Im ersten Halbjahr war der bereinigte Umsatz um 13 Prozent auf 188 Millionen Euro geklettert, das Ebitda schnellte um 36 Prozent auf 85 Millionen Euro nach oben. Vorstandschef Ellis hat Scout24 auf Automobil- und Immobilien-Anzeigen konzentriert. AutoScout24 ist in Deutschland Nummer zwei hinter der eBay -Tochter mobile.de, Immobilienscout24 sieht sich als Marktführer vor Immowelt und Immonet.

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