Übersicht High am Arbeitsplatz: Welche Aufputschmittel wie wirken

Pillen jeglicher Art werden von Deutschlands Arbeitnehmern zur Erreichung der eigenen Höchstform geschluckt. Hier eine Übersicht der Substanzen, der Wirkung, der Risiken und des Entzugs.

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Ecstasy

Seit Beginn der 1980er ist Ecstasy als Clubdroge bekannt.

Bunte Pillen für das Hirn

Die Substanzen

Zu den so genannten Amphetaminderivaten gehören unter anderem die Substanzen MDMA, MDA und MDE, die als „Ecstasy“ bezeichnet werden. Sie werden in der Regel in Form bunter Tabletten konsumiert. Illegal!

Die Wirkung

Wer Ecstasy schluckt, verspürt meist nach 20 bis 60 Minuten ein wohliges, inneres Glücksgefühl und empfindet Musik und Berührungen deutlich intensiver. Im Hirn wird Serotonin ausgeschüttet. Das Selbstvertrauen wächst, die Kontaktfreudigkeit steigt, Angst, Hunger und Durst lassen nach.

Die Risiken

Kieferkrämpfe, Muskelzittern und Übelkeit können auftreten. Wenn die angenehme Wirkung abklingt, stellt sich außerdem ein Zustand der körperlichen Erschöpfung ein. Auch Depressionen, Kopfschmerzen, Angst und Schlafstörungen sind keine Seltenheit. Langzeitrisiken: Ein langer und intensiver Konsum schädigt das Gehirn und kann schizophrenieähnliche Symptome auslösen. Die toxischen Stoffe schädigen auch die Leber stark und begünstigen andere Krankheiten.

Der Entzug

Experten vermuten nur ein vergleichsweise geringe Abhängigkeits-Gefahr. Allerdings bildet Ecstasy oft die Einstiegsdroge für stärker wirkende Simulantien wie Amphetamin, Metamphetamin oder Kokain.

Modafinil

Wachmacher mit Nebenwirkungen

Die Substanz

Der Arzneistoff Modafinil unterscheidet sich von Amphetaminen deutlich, hat allerdings auch eine stimulierende Wirkung. Er ist zum Beispiel im Medikament Provigil oder Vigil enthalten, das Patienten bekommen, die an krankhafter Schlafneigung, der Narkolepsie, leiden.

Die Wirkung

Wie Modafinil genau wirkt, ist noch unbekannt. Anders als Amphetamine oder Kokain lässt es nicht den Spiegel des Neurotransmitters Dopamin steigen, sondern verlangsamt die Ausschüttung eines schlaffördernden Neurotransmitters. Narkoleptiker können damit wach bleiben. Aber auch bei Gesunden erhöht es die Aufmerksamkeit und geistige Präsenz, ohne sie high zu machen.

Die Risiken

Schwindel, Kopfschmerzen, Durchfall und Übelkeit. Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Überaktivierung auch die Leistung verschlechtern kann. Wie sich eine lang anhaltende Einnahme auswirkt, ist bisher nicht bekannt.

Kokain

Kokain ist ein starkes Stimulans und eine weltweit verbreitete Rauschdroge mit hohem Abhängigkeitspotenzial Quelle: Foto: aboutpixel / Sven Schneider

Das „weiße Gold“ aus Übersee

Die Substanz

Das weiße, kristallartige Pulver wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauchs gewonnen. Sowohl Handel als auch Besitz sind illegal. Die meisten Konsumenten schnupfen Kokain, es lässt sich aber auch rauchen oder spritzen. Um die negativen Folgen zu dämpfen, wird es oft mit angstlösenden und entspannenden Tranquilizern wie Benzodiazepinen oder Betablockern kombiniert, die ebenfalls abhängig machen können.

Die Wirkung

Kokain ist eine Leistungsdroge wirkt stark auf die Psyche: Ein Gefühl der Euphorie und Leistungsfähigkeit stellt sich ein, das Selbstvertrauen und die Risikobereitschaft nehmen zu. Kokain dämpft Hunger, Durst und vermindert das Schafbedürfnis, ebenso verschwinden soziale und sexuelle Hemmungen. Gleichzeitig steigen Blutdruck und Herzfrequenz.

Die Risiken

Schon im Rausch kann es zu Halluzinationen kommen. Danach sind Schuldgefühle, Angstzustände, Schlaf- und Gedächtnisstörungen möglich. Eine gesteigerte Aggressivität und Hyperaktivität können sich einstellen. Langzeitrisiken: Kokain macht psychisch abhängig. Die körperlichen, psychischen und sozialen Folgeschäden sind enorm und reichen von Angststörungen, Persönlichkeitsveränderungen und Depressionen bis hin zu Organschäden.

Der Entzug

Wer Kokain absetzt, muss mit starken Entzugserscheinungen rechnen: Müdigkeit, Erschöpfung, Depressionen, Lustlosigkeit. Auch weit über diesen „Crash“ hinaus bleibt das starke unkontrollierte Verlangen nach der Droge („Craving“) bestehen. Dementsprechend groß ist die Rückfallgefahr.

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