Wohnen Fünf Gründe für Streit daheim

Miteinander zu wohnen klingt einfach, ist aber eine der größten Herausforderungen des Alltags. Zahllose Faktoren, die nicht länger bewusst sind, stören das zufriedene Miteinander von Paarbeziehung bis Wohngemeinschaft. Der Möbelkonzern Ikea befragte für seinen "Home Report" in Tiefeninterviews und Fragebögen Menschen in der ganzen Welt. Dabei wurde ebenso die emotionale Bindung zu Gegenständen, von denen wir uns nicht trennen können, ergründet als auch Stressfaktoren wie die moderne Kommunikation belegt.

Moderne Kommunikation "Schatz, wir müssen reden." Viel öfter als, dass es dramatische Ursachen dafür gibt. Der schwedische Möbelkonzern Ikea hat für den dritten "Home Report" in der Welt gefragt, welche Wünsche Menschen an das Wohnen haben. Dabei ermittelten sie fünf Faktoren, die das gemeinsame Wohnen belasten. Dazu zählt ausgerechnet die moderne Kommunikation - man ist im gleichen Raum, spricht aber nicht miteinander. Symbolisch soll der abgebildete Prototyp von Klara Sprak daran erinnern, dass das Zuhause zwar der Ort ist, von dem 47 Prozent aller Befragten in 22 Ländern angaben, mit der Welt in Verbindung zu stehen - aber auch der, an dem man mit seinem Lebenspartner sprechen sollte. Der Ort, an dem es am häufigsten zum Streit kommt, ist laut des "Home Report" übrigens das Wohnzimmer. Quelle: PR
Zusammenleben gestaltenGute Nachrichten aus Deutschland: Die meisten Bewohner sind mit ihrem Zuhause und den Menschen, mit denen sie zusammenleben, zufrieden - 70 Prozent sehen das so. Das ist im internationalen Vergleich ein hoher Wert. Im Alltag birgt das Miteinander dennoch Konfliktpotential, denn Dinge und Räume müssen geteilt werden. Als Puzzle interpretiert die Designerin Liv Liyckliga diesen Aspekt. Beide Einzelteile funktionieren nur, wenn sie zusammenstehen. Quelle: PR
PrivatsphäreSo sehr die meisten Deutschen mit ihren Mitbewohnern grundsätzlich im Einklang stehen - jedes Miteinander produziert Konflikte. Die meisten werden im Wohnzimmer ausgetragen. Der persönliche Raum ist vielen Menschen sehr wichtig, selten ist er jedoch klar umgrenzt als eigenes Zimmer. Rückzugsorte in der gemeinsamen Wohnung fehlen. Designerin Klara Sprak illustriert den Wunsch nach privatem Raum im Miteinander mit einem dreisitzigen Sofa, in den jeder Sitz seine eigene Höhe hat. Wer welchen bekommt - das wäre doch auch hier Stein des Anstoßes. Denn Plätze haben "emotionale Besitzer", wie es der "Home Report" formuliert. Genau diese Privatsphäre aber verbinden Menschen mit Glück, Erleichterung und Ruhe. Quelle: PR
Unliebsame GegenständeMein Zeug, dein Zeug - in Deutschland gaben 21 Prozent an, mit Gegenständen zu leben, die sie nicht leiden können, die ihnen selber nicht gehören. Das ist eine niedrige Quote, weltweit liegt sie bei 40 Prozent. Die gleiche Anzahl gab auch an, bereits Dinge weggeworfen zu haben, die ihnen nicht gehören - und das nicht gestanden zu haben. Ein geringer Prozentsatz tut dies mit dem Vorsatz, den Mitbewohner zu ärgern. Der Entwurf "Ich hasse deine Sachen" von Liv Lyckliga kehrt die Sachen einfach unter den Teppich. Quelle: PR
Ordnung oder ChaosDiese beiden Fußballfans scheinen sich zumindest in Bezug auf die Ordnung einig zu sein. Alle Fahnen hängen während der EM 2016 an ihrem Platz. Unterschiedliche Auffassung über Ordnung oder eben Unordnung sind aber die häufigste Ursache für Streit in Beziehungen. In den USA sind es 49 Prozent aller Streitigkeiten, die darauf zurückzuführen sind. Oftmals entzündet sich der Streit dann an Dingen, die schon sehr lange an einer Stelle liegen und eigentlich wegkönnten, an denen einer der Bewohner aber hängt, zeigt der "Home Report". Die Autorin Paula Zuccotti schreibt in ihrem Buch "Alles was wir berühren" dazu: „Eine Gitarre im Schlaf- oder Wohnzimmer ist typisch. Man kann nicht spielen, aber man denkt, eines Tages werde ich dafür Zeit haben. Der Gegenstand ist ein Traum. Wenn man die Gitarre weggibt, tötet man den Traum.“ Quelle: dpa
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