Lufthansa-Konkurrent Air France stellt überarbeiteten Geschäftsplan vor

Ein Sparplan von Air France führte zu schweren Ausschreitungen. Aufgebrachte Mitarbeiter griffen mehrere Manager der Fluggesellschaft an. Drei Monate später präsentiert die Führung die überarbeiteten Pläne.

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Air France-Personalchef Xavier Broseta (Mitte, ohne Hemd) wird von Sicherheitskräften aus der Firmenzentrale gebracht. Zuvor hatten Hunderte Mitarbeiter das Gebäude gestürmt. Quelle: Reuters

Paris Der Lufthansa-Konkurrent Air France verzichtet nach gewaltsamen Protesten der Mitarbeiter in Frankreich auf ein umstrittenes Restrukturierungsvorhaben, das den Abbau von Arbeitsplätzen vorsah. Die französische Sparte der Fluggesellschaft Air France-KLM stellte am Freitag den Gewerkschaften ihre überarbeiteten Geschäftspläne vor. Die Airline will nach eigenen Angaben 2017 wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Zudem solle das Langstrecken-Netzwerk von 2017 bis 2020 um zwei bis drei Prozent jährlich ausgebaut werden. Bei der Billigsparte Transavia solle zur Sicherung des Wachstums die Flotte vergrößert werden. Bis 2020 seien bis zu 40 Flugzeuge vorgesehen. Der neue Plan sehe eine ehrgeizigere Expansion als das ursprüngliche Vorhaben vor.

Wütende Mitarbeiter hatten Anfang Oktober nach Bekanntgabe des massiven Stellenabbaus Top-Manager der Fluggesellschaft in die Flucht geschlagen. Die Gespräche mit den Gewerkschaften der Piloten und des Kabinenpersonals sollen wieder aufgenommen werden. Verhandlungen mit dem Bodenpersonal wurden Air France zufolge gerade beendet. Stellenstreichungen wurden den Angaben zufolge bis Juni 2018 ausgeschlossen.

Die Ergebnisse für 2015 und der Ausblick für 2016 sähen derzeit positiv aus, was der Fluggesellschaft mehr Bewegungsfreiheit gebe, sagte Air-France-Chef Frederic Gagey. Air France ist zusammen mit dem niederländischen Partner KLM nach Lufthansa die Nummer zwei in Europa. Beide Unternehmen stehen allerdings unter hartem Konkurrenzdruck. Auf den europäischen Routen setzen ihnen Billigflieger wie Easyjet und Rynair zu, auf den Langstrecken arabische Wettbewerber wie Etihad.

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