Middelhoff-Insolvenz Die Suche nach den Middelhoff-Millionen

Insolvenzverwalter Fuest sucht nach dem Vermögen von Ex-Arcandor-Chef Middelhof. Nach drei Monaten hatte er 600 Euro zusammen. Inzwischen ist es zwar deutlich mehr geworden. Aber immer noch nicht genug.

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Der ehemalige Arcandor-Chef Thomas Middelhoff im Gerichtssaal in Essen. Middelhoff wird von der Staatsanwaltschaft Untreue vorgeworfen. Quelle: dpa

Seit Monaten sucht Insolvenzverwalter Thorsten Fuest nach den Resten des Vermögens von Thomas Middelhoff. Nun will Fuest am Montag in Bielefeld eine Zwischenbilanz vorlegen. Es geht darum, was geblieben ist vom Reich des einstigen Star-Managers, aber auf der anderen Seite auch darum, welche der oft millionenschweren Forderungen seiner Gläubiger tatsächlich berechtigt sind.

Früher hat Thomas Middelhoff selbst Millionen verdient: Erst als Bertelsmann-Vorstandsvorsitzender, dann als Investmentbanker und letztendlich als Chef des schließlich Pleite gegangenen Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor. Doch diese Zeiten sind vorbei. Ende März musste der ehemalige Top-Manager Privatinsolvenz anmelden.

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„Das Verfahren ist mit allen Zutaten versehen, die eine hohe Komplexität erwarten lassen“, hatte Fuest bereits vorsorglich nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens betont. Er erwarte eine „äußerst aufwendige Ermittlungsarbeit“.

Die Suche nach den Middelhoff-Millionen ist tatsächlich ebenso langwierig wie mühsam. Fuest hatte dazu angekündigt, die Zahlungsflüsse bis zurück zum Jahr 2009 unter die Lupe nehmen zu wollen.

„Eine meiner Kernaufgaben besteht darin, Vermögenstransaktionen rückabzuwickeln, die im Vorfeld der Insolvenz in anfechtbarer Weise stattgefunden haben“, berichtete er. „Ich führe alle Verhandlungen konsensorientiert. Wie lange das dauert, ist nicht seriös zu beurteilen, das wäre ein Blick in die Glaskugel“.

Eine erste Zwischenbilanz des Insolvenzverwalters zum aktuellen Kontostand nach drei Monaten war Anfang Juli noch ziemlich mager ausgefallen: „Rund 600 Euro“ habe er bislang auf dem eigens eingerichteten Treuhandkonto zusammengetragen, rechnete Fuest damals vor.

Das Konto hat sich mittlerweile etwas angefüllt. „Die liquide Insolvenzmasse beläuft sich derzeit auf wenige hunderttausend Euro“, berichtete Fuest. Noch auf der Liste des Insolvenzverwalters steht die vorwiegend zu Büro- und Repräsentationszwecken genutzte sogenannte Oetker-Villa, die im Einvernehmen mit einer Gläubigerbank demnächst vermarktet werden soll. Das eigentliche Wohnhaus sei dagegen nicht betroffen. „Seine Gläubiger haben große Teile des Middelhoff-Vermögens im Vorfeld der Insolvenz mit vollstreckungsrechtlichen Maßnahmen gesichert“, so Fuest.

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