Musterdepots Mit Asymmetrie zum Erfolg

Nach über zwei Jahren kann sich das Ergebnis bei Georgios Kokologiannis Depot sehen lassen – der asymmetrischen Anlagestrategie sein dank. Die schützt seine Anlage auch vor größeren Verlusten an der Börse.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Sechsundzwanzig Monate sind vergangen seit dem Start der Musterdepots. Zeit für die regelmäßige Zwischenbilanz: Insgesamt bin ich weiterhin zufrieden. Das Portfolio entwickelt sich in Übereinstimmung mit meinen beiden übergeordneten langfristigen Zielen: Einer jährlichen Rendite von durchschnittlich sechs bis acht Prozent - und einer deutlich niedrigeren Wertschwankung im Vergleich zum Gesamtmarkt. Der aktuelle Wertzuwachs entspricht umgerechnet einer Rendite von knapp sechseinhalb Prozent per annum und befindet sich exakt im angepeilten Ertragskorridor.

Zwar lag diese Erfolgskennzahl zwischenzeitlich auch schon deutlich oberhalb der Zielspanne. Doch vor dem Hintergrund, dass der Vergleichsindex „Stoxx 50“ seit dem Start der Musterdepots Anfang inzwischen negativ rentiert, ist die Depot-Performance immer noch überzeugend. Den Abstand zur Gewinnentwicklung des Stoxx 50 hat das Handelsblatt-Portfolio zuletzt sogar ausgebaut – auf inzwischen über 18 Prozentpunkte.

Wegen des hohen Anteils an speziellen Anlagezertifikaten, die sich asymmetrisch zum Aktienmarkt entwickeln, lässt sich das Risikoprofil des Handelsblatt-Depot derzeit wie folgt skizzieren: Rutschen die Börsenkurse in den kommenden Monaten ab, partizipiert das Portfolio nur zu rund 65 Prozent an den Verlusten. Legen die Notierungen dagegen um bis zu etwa einem Zehntel zu, liegt die Beteiligung daran deutlich höher – im Schnitt bei mehr als 150 Prozent. Im Gegenzug ist aber der Maximalgewinn begrenzt.


Schlechte Stimmung in Japan

Am Freitag bewegten sich die Börsen überwiegend im roten Bereich. Schuld daran waren vor allem schlechte Stimmungsdaten aus Japan, die schon früh die Vorzeichen setzten. Der Tankan-Stimmungsindikator, der von der Bank of Japan ermittelt wird, sackte von 12 Punkten auf sechs ab und liegt nun auf dem Niveau von vor fast drei Jahren.

Somit nimmt die Zuversicht in der japanischen Wirtschaft auf eine konjunkturelle Erholung ab und es beginnen wieder die Spekulationen über ein weiteres einschreiten der japanischen Zentralbank. Diese könnte  nach Meinungen von einigen Volkswirten schon demnächst ihre Negativzinspolitik noch weiter verschärfen.

Leicht erfreuliche Nachrichten kamen am Freitag dagegen aus den USA. Dort scheint sich der leichte Aufwärtstrend fortzusetzen, denn wie das Arbeitsministerium mitteilte, stieg die Zahl der neu geschaffenen Stellen um 215.000 und lag damit über den Erwartungen. Dies konnte dem DAX aber nur kurzzeitig Auftrieb geben, bevor er wieder abdrehte.


Verkauf von Thyssen-Krupp

Am Freitag vergangener Woche haben wir uns unter anderem von unserem Bestand an Thyssen-Krupp-Aktien getrennt. Gerüchte, dass der indische Stahlriese Tata Steel bei der europäischen Stahlparte von Thyssen-Krupp einsteigen möchte, sorgten für einen kräftigen Kurssprung. Insgesamt realisieren wir mit dem Verkauf einen Gewinn von knapp 18 Prozent.

Für Thyssen-Krupp wäre ein Joint Venture mit Tata und vor allem ein Verkauf der Stahlsparte eine gute Lösung, da der Druck aufgrund der Konkurrenz aus China immer weiter zunimmt. Darüber hinaus haben wir uns mit Freenet und Bertrandt von zwei weiteren Werten getrennt. Hier ist unsere Investmentidee weniger gut aufgegangen, so realisieren wir im Fall von Bertrandt einen Verlust, während das Investment in Freenet inklusive der Dividenden gerade eben positiv gewesen ist.

Wir belassen die Verkaufserlöse zunächst auf dem Konto, so dass unsere Aktienquote nunmehr bei etwa 50 Prozent liegt. Die von uns gehaltenen Renten und Rentenfonds liegen derzeit bei einer Gewichtung von etwa 40 Prozent. Dabei haben sich die jüngsten Neuengagements hervorragend entwickelt. Vor allem die langlaufende Anleihe der Deutschen Telekom hat mittlerweile knapp 2,5 Prozent im Kurs zugelegt und liefert damit vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsniveaus einen soliden Performancebeitrag.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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