Paris Die EZB ist nach Einschätzung von Ratsmitglied Klaas Knot mit ihrer ultra-lockeren Geldpolitik so weit gegangen wie möglich, ohne Preisblasen an den Finanzmärkten zu verursachen. Diese Politik stoße nun aber an ihre Grenzen, sagte der niederländische Notenbankchef am Mittwoch auf einer Konferenz in Paris. Würden die Maßnahmen langfristig angewendet, „dann ist es mit dem Risiko einiger negativer Nebeneffekte verbunden wie etwa neuen finanziellen Ungleichgewichten“.
Der Leitzins in der Euro-Zone liegt bereits seit September 2014 auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. Zudem kaufen die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Notenbanken seit März massiv Staatsanleihen der Euro-Länder auf, um die Kreditvergabe im Währungsraum anzukurbeln und die Konjunktur anzuschieben.
Derzeit sind nach Einschätzung von Knots Ratskollegen Ignazio Visco an den Finanzmärkten allerdings keine Preisblasen auszumachen. „Vorerst gibt es keine Anzeichen dafür, dass niedrige Zinsen allgemeine Ungleichgewichte hervorrufen“, sagte Visco auf der selben Konferenz. Unter anderem gebe es keinen spekulativen Druck auf die Immobilienpreise.