In zwei von drei EU-Ländern müssen Arbeitnehmer in diesem Jahr einer Studie zufolge mit Reallohnverlusten rechnen. Im EU-Schnitt würden die Löhne voraussichtlich um 0,8 Prozent sinken, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Montag in Düsseldorf mit.
Deutschland belege mit einem minimalen Lohnwachstum um 0,1 Prozent den neunten Platz in der Rangfolge der 27 Mitgliedsländer. Das WSI hat für seinen europäischen Tarifbericht die aktuellen Wirtschaftsprognosen der EU-Kommission ausgewertet. Demnach ist in 18 der 27 Länder mit Reallohnverlusten zu rechnen. Hauptgründe dafür seien Preissteigerungen bei vergleichsweise schwachen Lohnzuwächsen. Die meisten Einbußen hätten Arbeitnehmer in Rumänien (minus 4,5 Prozent), Portugal (minus 3,6 Prozent) und Griechenland (minus 3,4 Prozent). Den höchsten Anstieg der Reallöhne erwarten die Experten dagegen in Bulgarien (plus 2,8 Prozent), Polen (plus 2,1 Prozent)und Schweden (plus 1,1 Prozent).