Die Terrormiliz Islamischer Staat hat im abgelaufenen Jahr erhebliche Gebietsverluste hinnehmen müssen. Das sogenannte Kalifat schrumpfte zwischen Januar und dem 14. Dezember um rund 12 800 auf nun 78 000 Quadratkilometer, wie der militärische Branchendienst „IHS Jane's Conflict Monitor“ schätzt. Dies entspreche einem Minus von rund 14 Prozent.
Viel Territorium ging demnach im Norden Syriens entlang der Grenze zur Türkei an kurdische Einheiten verloren. Im Irak waren es unter anderem die Stadt Tikrit, die Stadt Baidschi samt der großen Erdölraffinerie dort sowie ein Teil der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Mossul und der IS-Hochburg Al-Rakka, was der Analyse zufolge den Transport von Gütern und Kämpfern erschwert.
Gebietsgewinne verzeichnete die vom selbst ernannten Kalifen Abu Bakr al-Bagdadi angeführte sunnitische Miliz bei ihrem Vorstoß im Westen Syriens, unter anderem über die historische Oasenstadt Palmyra. Die Irakische Armee hat am Dienstag ihre Offensive zur Rückeroberung der von der Extremistenmiliz IS kontrollierten Stadt Ramadi begonnen. Die Hauptstadt der West-Provinz Anbar war im Mai vom IS eingenommen worden. Die irakischen Streitkräfte versuchen seit Wochen, die Stadt zurückzuerobern und hatten in der vergangenen Woche Erfolge beim Vormarsch auf Ramadi vermeldet. Dort sollen sich nach irakischen Geheimdienstinformationen noch bis zu 300 IS-Kämpfer im Stadtzentrum verschanzt haben. Die hatte die Luftwaffe über Ramadi Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung aufgefordert worden war, die Stadt binnen 72 Stunden zu verlassen.