160.000 Flüchtlinge Exodus der Christen im Irak

Flucht oder Tod: Von schätzungsweise einer halben Million Christen im Irak haben allein 2014 ein Viertel der Bevölkerungsgruppe das Land verlassen. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bringt weiterhin Andersgläubige um.

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Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (M.) in Erbil mit christlichen Flüchtlingen: Die Minderheit ist im Irak derzeit besonders gefährdet. Quelle: dpa

Bagdad Mindestens 160-000 Christen sind nach Angaben eines irakischen Parlamentariers nach der Eroberung von Mossul durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der Millionenstadt geflohen. Sie verließen ihre Heimat wegen Gewalttaten und Todesdrohungen der Dschihadisten, wie der christliche Abgeordnete Imad Juchana am Samstag dem Nachrichtenportal Almada Press sagte.

Die sunnitischen Extremisten hatten Mossul im Juni überrannt und zunächst eine Kopfsteuer für Christen eingeführt. Später wurden die Nicht-Muslime aufgefordert zu konvertieren oder die Stadt zu verlassen.

Vor 2003 lebten noch rund 1,2 Millionen Christen im Irak - viele von ihnen im Norden. Zuletzt wurde deren Zahl auf 500.000 geschätzt, sie dürfte aber weiter gesunken sein.

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