Abkehr von Atomkraft Brasilien setzt auf Windenergie als Stromquelle

Die brasilianische Regierung zieht Konsequenzen aus der Reaktorkatastrophe in Fukushima. Der geplante Bau vier neuer Atomreaktoren wird immer unwahrscheinlicher. Stattdessen will das Land auf Windenergie setzen.

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Nach dem Zwischenfall in Japan sind in Brasilien die Pläne für den Bau von AKWs zunächst auf Eis gelegt worden. Das Land will auf Windenergie setzen. Quelle: dpa

Rio de Janeiro In Folge der Katastrophe im japanischen AKW Fukushima kehrt auch Brasilien der Atomenergie den Rücken und will stattdessen auf Windenergie setzen. Es sei unwahrscheinlich, dass die Regierung an ihren bisherigen Plänen festhält und bis 2030 vier neue Atomreaktoren bauen werde, sagte Mauricio Tolmasquim, Chef der staatlichen Energieplanungsbehörde, in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Wie viele AKWs in Brasilien stattdessen entstehen sollen, wollte er jedoch nicht sagen. Derzeit ist in Brasilien ein Atomkraftwerk im Bau - ausgestattet mit Technologie von Siemens -KWU.

Nach dem Zwischenfall in Japan seien die Pläne für den Bau von AKWs zunächst auf Eis gelegt worden, erklärte Tolmasquim. „Dies ist der große Moment der Windenergie“, fügte er hinzu. Der Erfolg dieser Technologie führe derzeit dazu, dass auch die Ambitionen für Solarenergie gestutzt würden. Wind-Strom koste in Brasilien nur etwa ein Viertel von Solar-Strom.

Das rasante Wirtschaftswachstum in Brasilien hat den Bedarf an Energie in den vergangenen Jahren drastisch erhöht. Derzeit deckt das Land noch rund 75 Prozent der Nachfrage mit Wasserkraft. Dadurch ist die Wirtschaft jedoch verwundbar für Trockenperioden geworden.

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