Beirut In der umkämpften syrischen Metropole Aleppo werden die Rebellen Oppositionsangaben zufolge immer weiter zurückgedrängt. Die syrische Armee habe inzwischen 60 Prozent des Gebietes im Osten der Stadt eingenommen, das zuvor von den Aufständischen kontrolliert worden war, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. Ein Reuters-Augenzeuge berichtete von anhaltenden Kämpfen. Die von Russland mit Luftangriffen unterstützten syrischen Einheiten hatten bereits in den vergangenen Tagen erhebliche Geländegewinne erzielt.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini warnte die Führungen Syriens und Russlands, eine vollständige Einnahme Aleppos bedeute noch nicht das Ende des Syrien-Kriegs. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hatte sich am Dienstag ähnlich geäußert.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte, Russland sei bereit, mit den USA über einen Abzug der verbliebenen Rebellen in Aleppo zu verhandeln. Angesichts der immer auswegloseren Lage der Menschen in Aleppo ist der internationale Druck auf die Regierungen in Damaskus und Moskau gestiegen, die Angriffe zumindest für die Lieferung von Hilfsgütern zu unterbrechen. Darüber verhandeln Vertreter Russlands und der Rebellen in der Türkei. Ein hochrangiger Oppositionsvertreter warf Russland allerdings vor, nicht ernsthaft zu verhandeln und bei den seit zwei Wochen laufenden Gesprächen auf Zeit zu spielen.