Amerika bleibt Supermacht Fünf Gründe, warum die USA noch lange den Ton angeben werden

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Die USA bleiben dynamisch

Während sich viele Länder – insbesondere in Europa – mit der Zuwanderungsfrage schwer tun, sind und bleiben die USA eine Einwanderungsnation. Aus aller Welt strömen die Menschen nach Amerika – vor allem auch junge, gut ausgebildete Bürger. „Die Willkommenskultur ist eine der Stärken der USA. Das Land hat seinen Ruf zementiert, Einwanderung exzellente Chancen zu bieten“, sagt Joseph Nye.

Der Zerfall Amerikas in Bildern
2011 begann Seph Lawless damit, sich mit dem urbanen Zerfall zu beschäftigen. Er fotografiert verlassene Fabriken, Kirchen, Krankenhäuser - und Shopping Malls. Von dem einstigen Konsumtempel der Ohio’s Randall Park Mall sind nur noch Ruinen übrig.
Nachdem er gut 3000 Fotos geschossen hatte, begann Lawless den Zerfall der Shopping Malls in seinem ersten Buch, "The Autopsy of America " zu dokumentieren.
Sein neues Buch "Black Friday: The Collapse of the Modern Mall " beschäftigt sich mit den einstigen Symbolen für Konsum und Kapitalismus. Von vielen sind nur noch traurige Ruinen übrig, wie hier in der Ohio's Randall Park Mall, früher eine der größten Malls in ganz Amerika.
Wo früher gut gelaunte Shopping-Liebhaber ihren Kaffee tranken, finden sich heute nur noch Scherben.
"Ich hoffe, dass die Leute meine Bilder sehen und das Ende der größten Wirtschaftsmaschine der Welt erkennen - die Vereinigten Staaten von Amerika", so Lawless.
Hier blüht nichts mehr. Nirgendwo werde der Zerfall Amerikas so deutlich wie an den Shopping Malls, meint Seph Lawless.
Auch die Rolling Acres Mall in Akron, Ohio, hat ihren früheren Glanz verloren.

Zahlen stützen die Aussagen: Jedes vierte Tech-Startup in den USA wurde von einem Immigranten gegründet; 40 Prozent der 500 größten US-Unternehmen wurden von Einwanderern oder deren Nachkommen ins Leben gerufen. Die Folge: Die USA sind eines der wenigen Industrieländer in der Welt, die keine Probleme mit der Alterung der Gesellschaft haben und weiter wachsen. Zwischen 2010 und 2050 werden die USA laut der US-Statistikbehörde „Bureau of the Census“ um 42 Prozent auf 439 Millionen Einwohner wachsen. „Die USA sind heute das drittgrößte Land – gemessen an den Einwohner – der Welt. Auch in 50 Jahren werden sie noch unter den Top Fünf rangieren“, schreibt Nye.

Wissenswertes über die USA

Amerikas Probleme werden überbewertet

Brüchige Straßen, schlechte Schulen und hohe Schulden: Die Probleme der USA sind bekannt. Und ja, sie sind auch wahr. Allerdings sind sie nicht derart groß, dass sie Amerikas Ausnahmestellung in der Welt gefährden. Beispiel Schulden: Die Regierung musste das Schuldenlimit in den letzten Jahren gleich mehrmals anheben, sie liegen inzwischen über über 100 Prozent der Wirtschaftsleistung (105,7 Prozent) und bei über 17 Billionen US-Dollar. Demgegenüber steht allerdings eine – wie Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson – sagt „eine Supermacht mit fantastischen Rohstoffreserven“ mit einem kaum „einholbaren Vorsprung (…) in vielen Technologiefeldern“. Ferguson sagt – und das Vertrauen der Kreditgeber bestätigt ihn -, dass die USA so stark seien, „dass sie sich problemlos mit 150 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verschulden könnten“.

Auch in Sachen Bildung sollten sich Kritiker nicht zu voreiligen Schlüssen hinreißen lassen. Zwar sind viele örtlichen Schulen zum Teil schlechter ausgestattet als deutsche Einrichtungen. Aber: In der Spitze sind die USA unübertroffen. 17 der 20 besten Universitäten liegen in den USA; US-Amerikaner gewinnen in der Regel mehr Nobelpreise als alle andere Länder zusammen und veröffentlich mehr relevante wissenschaftliche Artikel und Studien als ihre Konkurrenten.

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