Während sich viele Länder – insbesondere in Europa – mit der Zuwanderungsfrage schwer tun, sind und bleiben die USA eine Einwanderungsnation. Aus aller Welt strömen die Menschen nach Amerika – vor allem auch junge, gut ausgebildete Bürger. „Die Willkommenskultur ist eine der Stärken der USA. Das Land hat seinen Ruf zementiert, Einwanderung exzellente Chancen zu bieten“, sagt Joseph Nye.
Zahlen stützen die Aussagen: Jedes vierte Tech-Startup in den USA wurde von einem Immigranten gegründet; 40 Prozent der 500 größten US-Unternehmen wurden von Einwanderern oder deren Nachkommen ins Leben gerufen. Die Folge: Die USA sind eines der wenigen Industrieländer in der Welt, die keine Probleme mit der Alterung der Gesellschaft haben und weiter wachsen. Zwischen 2010 und 2050 werden die USA laut der US-Statistikbehörde „Bureau of the Census“ um 42 Prozent auf 439 Millionen Einwohner wachsen. „Die USA sind heute das drittgrößte Land – gemessen an den Einwohner – der Welt. Auch in 50 Jahren werden sie noch unter den Top Fünf rangieren“, schreibt Nye.
Wissenswertes über die USA
Obwohl die USA über 307 Millionen Einwohner haben, gibt es relativ wenige Millionenstädte. Es sind gerade einmal neun: New York (8,17 Millionen Einwohner), Los Angeles (3,79 Millionen), Chicago (2,95 Millionen), Houston (2,09 Millionen), Philadelphia (1,52 Millionen), Phoenix (1,45 Millionen), San Antonio (1,32 Millionen), San Diego (1,30 Millionen) und Dallas (1,19 Millionen).
Wie viele Bundesstaaten haben die USA? Die richtige Antwort lautet: 50. Oftmals wird fälschlicherweise auch Washington, D.C. als Bundesstaat genannt. Die Abkürzung D.C. steht für „District of Columbia“. Der Distrikt gehört zu keinem Bundesstaat, sondern ist dem Kongress der Vereinigten Staaten direkt unterstellt.
Es gibt eine ganze Reihe von deutschen Wörtern, die ins amerikanische Englisch eingedrungen sind. Darunter die bekannten Vokabeln Oktoberfest, Autobahn, Blitzkrieg, angst und kindergarten. Aber auch: wunderkind, waldsterben und doppelganger.
Seit 200 Jahren hält sich hartnäckig eine Legende, die besagt, dass Deutsch um ein Haar die offizielle Landessprache der USA geworden wäre. Wahr ist, dass knapp jeder dritte Bürger im US-Ostküstenstaat Pennsylvania zu Beginn des 19. Jahrhunderts deutsche Wurzeln hatte. US-weit lag der Bevölkerungsanteil der Deutschen bei nicht einmal zehn Prozent. Und: Eine Abstimmung über die Amtssprache der USA hat niemals stattgefunden, auch nicht auf regionaler Ebene.
In den USA gibt es Unmengen von unsinnigen Gesetzen. Eine Auswahl gefällig? Alabama verbietet das Fahren eines Fahrzeugs mit verbundenen Augen, während man in Florida auf Parkplätzen kein Ständchen singen darf – wenn man nur Badeshorts anhat. Die Stadt Gary in Indiana stellt sich dem Mundgeruch. Nach einem ausgiebigen Knoblauchverzehr ist es vier Stunden lang untersagt, ins Kino oder Theater zu gehen, oder auch nur die Straßenbahn zu benutzen. In der Weltstadt New York ist es verboten, sich den Daumen in die Nase zu stecken und dabei mit den Fingern zu wackeln.
Amerikas Probleme werden überbewertet
Brüchige Straßen, schlechte Schulen und hohe Schulden: Die Probleme der USA sind bekannt. Und ja, sie sind auch wahr. Allerdings sind sie nicht derart groß, dass sie Amerikas Ausnahmestellung in der Welt gefährden. Beispiel Schulden: Die Regierung musste das Schuldenlimit in den letzten Jahren gleich mehrmals anheben, sie liegen inzwischen über über 100 Prozent der Wirtschaftsleistung (105,7 Prozent) und bei über 17 Billionen US-Dollar. Demgegenüber steht allerdings eine – wie Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson – sagt „eine Supermacht mit fantastischen Rohstoffreserven“ mit einem kaum „einholbaren Vorsprung (…) in vielen Technologiefeldern“. Ferguson sagt – und das Vertrauen der Kreditgeber bestätigt ihn -, dass die USA so stark seien, „dass sie sich problemlos mit 150 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verschulden könnten“.
Auch in Sachen Bildung sollten sich Kritiker nicht zu voreiligen Schlüssen hinreißen lassen. Zwar sind viele örtlichen Schulen zum Teil schlechter ausgestattet als deutsche Einrichtungen. Aber: In der Spitze sind die USA unübertroffen. 17 der 20 besten Universitäten liegen in den USA; US-Amerikaner gewinnen in der Regel mehr Nobelpreise als alle andere Länder zusammen und veröffentlich mehr relevante wissenschaftliche Artikel und Studien als ihre Konkurrenten.
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