Angreifer getötet Wieder Terroranschlag in Brüssel

Ein Mann hat im Zentrum der belgischen Hauptstadt Brüssel mehrere Soldaten mit einem Messer angegriffen. Dabei rief er offenbar auch „Allahu akbar“. Es war nicht die einzige Messerattacke des Abends.

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Polizei in Brüssel sichert den Tatort einer Messerattacke am Freitagabend ab. Ein 30-jähriger war mit einem Messer auf drei Soldaten losgegangen und hat zwei von ihnen verletzt. Er wurde niedergeschossen. Zum Motiv gibt es noch keine Aussagen. Quelle: AP

Brüssel/London Soldaten haben im Zentrum von Brüssel einen Mann erschossen, der sie zuvor mit einem Messer angegriffen hatte. Der Verdächtige sei tot, teilte die Sprecherin der belgischen Staatsanwaltschaft, Esther Natus, mit. Einer der Soldaten sei bei dem Vorfall leicht verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft sprach von einer Terrorattacke. Der Mann habe zweimal „Allahu akbar“ (arabisch für „Gott ist groß“) gerufen als er auf die Soldaten zulief, so Natus. Nähere Angaben zum mutmaßlichen Täter machte sie nicht.

Nach Angaben von Brüssels Bürgermeister Philippe Close waren drei Soldaten angegriffen und einer von ihnen in ein Krankenhaus gebracht worden. Alle Unterstützung gehe nun an die Soldaten, schrieb der belgische Ministerpräsident Charles Michel auf Twitter. Die Sicherheitskräfte blieben in Alarmbereitschaft. „Wir beobachten die Situation genau“, schrieb Michel. Der Angriff ereignete sich auf dem Boulevard Émile Jacqmain, einer Straße in der Nähe der Einkaufsmeile der Stadt.

Die Bundespolizei hatte zuvor bestätigt gehabt, dass ein Angreifer „neutralisiert“ worden war. Die Situation sei jedoch unter Kontrolle, teilte das Anti-Terror-Einsatzzentrum auf Twitter mit. Die Polizei sperrte eine Straße in der Nähe des Grand Place ab, der besonders bei Touristen beliebt ist.

In Belgien waren im März 2016 bei Selbstmordanschlägen am Flughafen und einer U-Bahn-Station 32 Menschen getötet worden. Seither sind zusätzliche Soldaten und Polizisten im Einsatz, um unter anderem öffentliche Gebäude besonders zu schützen.


Mann mit Messer vor Buckingham-Palace festgenommen

Auch in London kam es am Freitagabend zu einer Messerattacke. Die Polizei nahm einen mit einem Messer bewaffneten Mann vor dem Buckingham-Palast fest. Zwei Beamte seien bei dem Einsatz leicht verletzt worden, hieß es in einer Mitteilung von Scotland Yard. Weitere Verletzte habe es nicht gegeben. Es sei zu früh, darüber zu spekulieren, ob es einen terroristischen Hintergrund gebe, teilte die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Queen Elizabeth II. ist derzeit nicht in London, sondern auf ihrer Sommerresidenz Schloss Balmoral in Schottland.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich der Polizei zufolge um einen Mann im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Er soll sein Auto gegen 20.30 Uhr (Ortszeit) in der Nähe eines Polizeifahrzeugs am zentralen Kreisverkehr vor dem Buckingham-Palast geparkt haben. Als die Beamten ein großes Messer in dem Auto erblickten, nahmen sie den Mann fest, hieß es der Mitteilung. Dabei zogen sie sich kleinere Verletzungen zu. Sie mussten aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden, sondern wurden vor Ort behandelt. Der Mann befinde sich Gewahrsam, gegen ihn werde wegen Angriffs auf Polizeibeamte und schwerer Körperverletzung ermittelt.

Auf Fotos in sozialen Netzwerken war starke Polizeipräsenz vor dem Buckingham-Palast zu sehen. Die Ermittlungen dauerten am späten Abend an, teilte Scotland Yard mit.

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