Angriffe auf Zivilisten UN wirft Terrormiliz IS schwere Verbrechen vor

Eine Kommission der Vereinten Nationen wirft der Terrormiliz Islamischer Staat Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Systematische Tötungen von Zivilisten seien sowohl in Syrien als auch im Irak vorgekommen.

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Irakische Flüchtlinge im kurdischen Erbil. Quelle: dpa

Genf Die unabhängige UN-Kommission für Kriegsverbrechen in Syrien hat der Terrormiliz Islamischer Staat Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Diese seien mit Angriffen auf Zivilisten in zwei Städten im Norden und Westen des Bürgerkriegslandes begangen worden, erklärte der vierköpfige Ausschuss unter Leitung des brasilianischen Diplomaten Paulo Sérgio Pinheiro am Mittwoch.

Die systematischen Tötungen durch Kämpfer der Gruppe Islamischer Staat, die inzwischen Teile im Norden und Osten Syriens kontrolliert, hätten sich sowohl in der nördlichen Stadt Aleppo als auch in der westlichen Stadt Rakka ereignet, wo die Terrormiliz ihren Hauptsitz hat.

Die Erkenntnisse bedeuten, dass UN-Vertreter nun davon ausgehen, dass der Islamische Staat sowohl in Syrien als auch im Irak für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich ist. „Dies ist eine Fortsetzung - und eine geografische Ausweitung - des weit verbreiteten und systematischen Angriffs auf die Zivilbevölkerung“, heißt es in einem Bericht der Kommission.

Die UN-Kommission warf zudem den Regierungstruppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad vor, nach wie vor Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen - unter anderem durch Massaker, systematischen Mord, Folter und Vergewaltigung.

Erstmals machten die Vereinten Nationen zudem eine Konfliktpartei für den Einsatz von Chlorgas in Syrien verantwortlich. In dem Bericht der UN-Kommission heißt es, loyal zu Assad stehende Regierungstruppen hätten wahrscheinlich acht Mal im April Chlor gegen Zivilisten in nördlichen Dörfern eingesetzt.

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