Angst vor Terror Strenge Sicherheitsvorkehrungen für Klimakonferenz

Die Pariser Klimakonferenz ist schon seit Jahren geplant. Fast 150 Spitzenpolitiker kommen zum Auftakt nach Paris. Doch die Terroranschläge haben den Kontext dramatisch verändert – ein Kraftakt für die Behörden.

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Nach den islamistischen Anschlägen mit 130 Toten in Paris und Saint-Denis gilt in ganz Frankreich der Ausnahmezustand. Quelle: dpa

Paris Nach den Terroranschlägen von Paris steht die am Montag beginnende UN-Klimakonferenz unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. „Alles wird getan, um die Konferenz selbst und ihre Umgebung maximal zu sichern“, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwoch. 2800 Polizisten und Gendarmen seien auf dem Tagungsgelände in Le Bourget nördlich von Paris im Einsatz, 8000 Beamte kontrollierten derzeit die französischen Grenzen.

Zum Auftakt der zwölftägigen Verhandlungen werden 147 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter auch Kanzlerin Angela Merkel. Die Klimakonferenz soll ein Abkommen aushandeln, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu begrenzen und so die Erderwärmung zu stoppen.

Nach den islamistischen Anschlägen mit 130 Toten in Paris und Saint-Denis gilt in ganz Frankreich der Ausnahmezustand. Zwei eigentlich geplante Großdemonstrationen von Umweltschützern in Paris wurden verboten. Eine Absage oder Verschiebung der Klimakonferenz kam für Frankreichs Regierung aber nicht infrage. Präsident François Hollande sagte am Dienstag in Washington, die Klimakonferenz beizubehalten sei die „beste Antwort, die man auf die Terroranschläge geben kann“.

„Diese Konferenz ist der wichtigste Friedensgipfel, der jemals organisiert wurde“, meinte Umweltministerin Ségolène Royal und verwies auf geopolitische Konsequenzen des Klimawandels. Auch die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach von einem „Signal der Hoffnung“.

Auf dem Gelände in Le Bourget werden mehr als 40.000 Menschen erwartet, darunter allein 10.000 Delegierte für die Verhandlungen. An den Gesprächen sind 195 Länder und die EU beteiligt.

Vor allem der erste Tag mit dem Besuch zahlreicher Spitzenpolitiker, darunter US-Präsident Barack Obama, Russlands Wladimir Putin und Chinas Xi Jinping, dürfte für französische Sicherheitskräfte und Protokoll ein Kraftakt werden. Cazeneuve rief die Bevölkerung in der Gegend auf, keine Privat-Fahrzeuge zu nutzen und stattdessen auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

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