Anschlag in Afghanistan Elf Tote bei Überfall auf Parlamentarier in Kabul

Bei dem nächtlichen Angriff auf das Haus des afghanischen Politikers Mir Wali starben acht Zivilisten und die drei Angreifer. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. Mir Wali konnte vor den Angreifern fliehen.

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Insgesamt gab es elf Tote. Die Taliban sprechen von 20, neigen aber auch dazu, etwas zu übertreiben. Quelle: AFP

Kabul Bei einem schweren, nächtlichen Überfall von drei Talibankämpfern auf das Haus eines afghanischen Parlamentariers in Kabul sind acht Zivilisten und die drei Angreifer getötet worden.

Unter den Todesopfern im Haus des Politikers Mir Wali aus der umkämpften Südprovinz Helmand seien zwei seiner Enkelkinder, ein Neffe sowie der Sohn eines Parlamentariers aus der an Helmand grenzenden Provinz Urusgan sagte der Leiter der Kabuler Kriminalpolizei, Fraidun Obaidi, am Donnerstag. Polizeisprecher Basir Mudschahid sprach auch von zwei toten Leibwächtern und zwei weiteren toten Gästen. Medien hatten zuvor von sieben zivilen Opfern berichtet.

Sechs Menschen, darunter die Frau des Parlamentariers, sind demnach verletzt worden. Mir Wali floh leicht verletzt. Die Schnelle Reaktionstruppe der Polizei und Spezialkräfte konnten den Angriff offenbar erst nach Stunden am frühen Morgen zurückschlagen.

Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Talibansprecher Sabiullah Mudschahid twitterte in der Nacht, der Angriff habe sich gegen eine Zusammenkunft „wichtiger militärischer Führer aus Helmand“ gerichtet. Am Morgen berichtete er, bis zu 20 Menschen seien tot. Talibanmeldungen sind allerdings oft übertrieben.

Die Südprovinz Helmand ist dieses Jahr neben der Nordprovinz Kundus ein Hauptziel vieler Talibanoffensiven. Experten nehmen an, dass die Taliban dort einen Staat im Staat für sich erkämpfen wollen.

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