Teheran Bei Luftangriffen der von Saudi-Arabien geführten Allianz im Jemen soll die iranische Botschaft in der Hauptstadt Sanaa getroffen worden sein. Dies meldete die amtliche iranische Nachrichtenagentur am Donnerstag. Der Angriff habe sich am Vorabend ereignet.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP in Sanaa sagte dagegen, er könne an dem Gebäude keine Schäden erkennen. Das Viertel, in dem die iranische Vertretung steht, sei in der Vergangenheit mehrfach getroffen worden. Dort befänden sich mehrere strategisch wichtige Einrichtungen.
Der angebliche Angriff liefert neuen Zündstoff im Konflikt der rivalisierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien. Deren Verhältnis ist nach der Hinrichtung des schiitischen Oppositionellen Scheich Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien äußerst gespannt. Im schiitisch geführten Iran verwüsteten nach der Exekution am Wochenende wütende Demonstranten diplomatische Vertretungen des sunnitischen Königreichs Saudi-Arabien. Riad brach deshalb die diplomatischen Beziehungen zu Teheran ab.
Im Jemen führen beide Länder seit Monaten eine Art Stellvertreterkrieg. Saudi-Arabien unterstützt die jemenitische Regierung im Kampf gegen die schiitischen Huthi-Rebellen, die Hilfe vom Iran bekommen. Sanaa ist in der Hand der Huthis.