San Francisco Nach dem kräftigen Aufschwung am US-Arbeitsmarkt wächst bei der US-Notenbank Fed die Sorge vor einer Überhitzung der Wirtschaft. Der Zuwachs an Arbeitsplätzen müsse in den kommenden Jahren auf ein „tragbareres Tempo“ gedrosselt werden, sagte der Chef der Federal Reserve von San Francisco, John Williams, am Freitag. Monatlich sollten 80.000 bis 100.000 neue Stellen geschaffen werden. Die jüngste Entwicklung auf dem Jobmarkt bestätige die US-Notenbank in ihrer Planung mit zwei bis drei weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr, fügte er hinzu. Die Zügel müssten straffer gezogen werden, um eine Überhitzung zu verhindern. Im April stellten Firmen und Staat insgesamt 211.000 Mitarbeiter ein und damit weit mehr als erwartet.
Die Erwerbslosenquote ist mit 4,4 Prozent mittlerweile so niedrig wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Angesichts dieser Entwicklung rückt die zweite Fed-Zinserhöhung in diesem Jahr immer näher, Experten rechnen im Juni damit. Am Mittwoch hielt die Zentralbank den Leitzins noch konstant.
Die Federal Reserve strebt auf lange Sicht eine Arbeitslosenrate von 4,7 Prozent an. Wenn der Job-Markt aber zu sehr boomt, steigen die Löhne, was die Inflation anheizen kann. Das fürchtet Williams, wenn der Boom auf dem Arbeitsmarkt ungebremst weitergeht: „Eine Wirtschaft, die sich zu lange überhitzt, wenn wir es zu weit kommen lassen, schafft Risiken für die Zukunft.“