China lockert Auflagen für Investoren und will damit Kapital aus Übersee ködern. Die Regierung in Peking peilt an, die Investitionen ausländischer Firmen in den Freihandelszonen zu erleichtern, wie das Kabinett am Dienstag mitteilte. Die Regierung ersetzt demnach vorübergehend das eher schwerfällige Genehmigungsverfahren durch ein Registrierungssystem. Dies ermögliche die Gründung ausländischer Firmen oder Gemeinschaftsunternehmen in den Freihandelszonen. Zudem sollen größere Zusammenschlüsse und Übernahmen mit Beteiligung ausländischer Firmen erleichtert werden. Die Behörden wollen ferner für einige Zeit Auflagen lockern, wonach ausländische Investoren bislang keine Mehrheit an chinesischen Stahlwerken übernehmen dürfen, wie die Regierung auf ihrer Internetseite erklärte.
"Dies ist ein weiterer Schritt in Chinas Reformen, seinen heimischen Markt zu öffnen und die Entwicklung der Freihandelszonen zu unterstützen", sagte Liao Qun, China-Chefvolkswirt bei der Citic Bank International in Hongkong. Die Maßnahmen dürften helfen, Kapitalabflüsse zu bremsen und Investoren zu ermutigen, in China zu investieren.
Die chinesische Wirtschaft war 2015 so langsam gewachsen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht. Zuletzt schwächelten vor allem die privaten Investitionen. Die Regierung in Peking hatte am Montag angekündigt, über verschiedene Maßnahmen Ausgaben der Unternehmen anzukurbeln.