Asien-Reise Trump beschwert sich über Handelsungleichgewicht mit Japan

US-Präsident Donald Trump bleibt dabei: TPP war aus seiner Sicht ein Fehler. In Japan bekräftigt er den Ausstieg seines Landes aus dem Freihandelsabkommen. Aber Trump betont: Der Handel mit Japan soll intensiv wie nie werden.

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Trump fordert in Japan freien und ausgeglichenen Handel

US-Präsident Donald Trump hat vor Unternehmern in Japan ein Handelsungleichgewicht mit dem Land beklagt. „In den letzten Jahrzehnten hat Japan gewonnen“, sagte er am Montag in Tokio. Die Vereinigten Staaten hingegen hätten durch ein massives Handelsbilanzdefizit gelitten. Der Präsident verteidigte zugleich den Ausstieg seines Landes aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP.

Japan und die Vereinigten Staaten würden in Zukunft mehr handeln, als man unter dem Pakt „je gedacht“ habe, sagte Trump. Die multinationale Vereinbarung sei schlichtweg nicht der richtige Deal für die USA - die jetzigen Abkommen unfair und nicht offen. „Auch wenn einige von Ihnen in diesem Raum das nicht so sehen ... am Ende wird sich mein Weg als richtig erweisen“, so Trump an die Unternehmer gewandt. Tokio hatte in der Vergangenheit darauf gedrängt, TPP zu erhalten.

Mit Blick auf das Handelsungleichgewicht erwähnte Trump insbesondere die Autobranche. Millionen japanischer Autos würden in den USA verkauft, aber praktisch keine US-Wagen in Japan. „Wir müssen darüber verhandeln. Und wir werden das auf sehr freundlichem Wege tun“, erklärte Trump. Dies werde vermutlich sehr schnell und einfach vonstatten gehen.

Zwölf Tage, fünf Länder, jede Menge Probleme: Auf seiner Asien-Reise will Donald Trump die Nordkorea-Krise entschärfen – und zugleich den US-Außenhandel neu austarieren. Drei Handelsprobleme sind besonders akut.
von Thomas Schmelzer

Direkt an die Unternehmer gerichtet sagte Trump, er habe ihnen die Genehmigung von Projekten erleichtert. Sein Ziel sei, die USA zum attraktivsten Platz unter anderem für Investitionen japanischer Konzerne zu machen.

Trump befindet sich derzeit auf seiner ersten Asienreise. Obwohl bereits am Sonntag angekommen, begrüßte das Land ihn offiziell erst am Montag mit militärischen Ehren. Anschließend fütterte er wertvolle Koi-Karpfen. Dabei erntete er von US-Außenminister Rex Tillerson Gelächter, als er den gesamten Karton mit Futter in einer Bewegung über dem entsprechenden Teich auskippte. Mit First Lady Melania hatte Trump zuvor Kaiser Akihito und dessen Frau Michiko besucht. Die Pärchen unterhielten sich mit Dolmetschern, der Inhalt der Gespräche wurde nicht bekannt.

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