Aung San Suu Kyi Nobelpreisträgerin soll Außenministerin werden

Das Präsidentenamt ist Aung San Suu Kyi in Myanmar verwehrt. Dass sie trotzdem das Sagen haben will, hat sie klar gesagt. Sie will vor allem in das wichtigste Gremium mit dem Militär, wie ein internes Dokument zeigt.

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Suu Kyi hat als Parteivorsitzende zwar das Sagen, kann aber nach der noch vom Militär geschriebenen Verfassung nicht selbst Präsidentin werden. Quelle: AP

Naypyidaw Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi (70) soll nach ihrem großes Wahlsieg in Myanmar Außenministerin werden. Das geht aus einer Ministerliste ihrer Partei Nationalliga für Demokratie (NLD) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Offiziell wurde die Verteilung der Ministerämter noch nicht verkündet. Der Parlamentspräsident sagte am Dienstag lediglich, dass Suu Kyis für einen von 21 Ministerposten nominiert wurde.

Suu Kyi hat als Parteivorsitzende zwar das Sagen, kann aber nach der noch vom Militär geschriebenen Verfassung nicht selbst Präsidentin werden. Sie wählte deshalb einen engen Vertrauten, den Ökonomen Htin Kyaw für dieses Amt aus. Er nominierte 18 Kandidaten für 21 Ministerien. Einige sollen zwei Posten übernehmen.

Die Regierung tritt am 1. April an. Sie löst eine von der Militärpartei USDP dominierte Regierung ab, die bei den ersten freien Wahlen seit 25 Jahren im November völlig eingebrochen war. Die NLD erhielt die absolute Mehrheit. 25 Prozent der Parlamentssitze sind aber weiterhin dem Militär vorbehalten.

„Als Außenministerin wäre sie Mitglied des Nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsrates“, sagte ein NLD-Mitglied. Der elfköpfige Rat ist das einflussreichste Gremium der Regierung. Dazu gehört auch der Oberbefehlshaber des Militärs. Nach der inoffiziellen Ministerliste aus der NLD würde Suu Kyi auch Ministerin für Erziehung und für Energie.

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