Ausschreitungen in Charlottesville Trump bekräftigt Schuld auf „vielen Seiten“

Donald Trump verteidigt rechte Demonstranten und attackiert die Presse. Selbst nach heftiger Kritik wiederholt der US-Präsident, die Schuld für gewaltsame Ausschreitungen in Charlottesville liege „auf beiden Seiten“.

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Neben den Ultrarechten seinen auch liberale Gruppen für die Gewalt in Charlottesville verantwortlich, so der US-Präsident. Quelle: AP

New York US-Präsident Donald Trump hat seine Ansicht bekräftigt, dass Demonstranten auf beiden Seiten für die gewaltsamen Ausschreitungen in Charlottesville verantwortlich gewesen sind. „Es gibt Schuld auf beiden Seiten“, sagte er am Dienstag vor Pressevertretern und präsentierte sich kampflustig. „Nicht alle von diesen Menschen waren Neonazis, glauben Sie mir. Beim besten Willen waren nicht alle von ihnen Vertreter der Überzeugung einer weißen Vorherrschaft“, erklärte er mit Blick auf eine Gruppe von Protestierenden.

Sichtlich aufgebracht machte er ebenfalls liberale Demonstranten für die Gewalt verantwortlich. Viele von ihnen seien „auch sehr gewalttätig“ gewesen, sagte Trump. Zudem habe er sich mit einer Stellungnahme zu dem, was am Wochenende passiert sei, Zeit lassen wollen. Diese nehme er sich, um zu überprüfen, was korrekt sei - anders als manche Medienvertreter, so Trump.

Angesichts des Todes einer Gegendemonstrantin, die zusammen mit anderen gegen den Aufmarsch von Ultrarechten in Charlottesville auf die Straße gegangen war, sagte Trump, es handele sich um Mord. Die 32-Jährige war von einem Autofahrer erfasst worden, der auf friedliche Protestierende zugerast war. „Ist es Mord? Ist es Terrorismus? Und dann kommt man in juristische Semantik. Der Fahrer des Autos ist ein Mörder, und was er getan hat, ist eine fürchterliche, fürchterliche, nicht zu entschuldigende Sache.“

Bereits nach den Vorfällen in Charlottesville am Samstag hatte Trump die Geschehnisse verurteilt. Schon dabei hatte er eine Schuld auf „vielen Seiten“ gesehen und mit der Aussage Empörung ausgelöst. Am Montag hatte er in einer Stellungnahme im Weißen Haus gesagt, Ku-Klux-Klan, Neonazis und Vertreter einer weißen Vorherrschaft, die an Gewalt teilnähmen, seien Kriminelle.

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