Berlin Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) setzt trotz des Widerstands der USA auf ein Klimaschutz-Bekenntnis der G20-Staaten. Die Ergebnisse der Pariser Klimakonferenz und des UN-Gipfels in New York müssten umgesetzt werden: „Den Klimawandel bekämpfen wir nicht mit Zäunen und Abschottung, sondern mit internationaler Zusammenarbeit“, sagte Gabriel am Montag bei einer Energiewende-Konferenz der Bundesregierung in Berlin. Daran nahmen Minister und Experten aus mehr als 90 Ländern teil.
Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) kommen Anfang Juli in Hamburg zusammen. Deutschland hat derzeit den G20-Vorsitz. Klimaschützer hatten das Pariser Abkommen Ende 2015 als Durchbruch im Kampf gegen die Erderwärmung gefeiert. Dann kam US-Präsident Donald Trump. Er will Zusagen nicht einhalten - das zeigt schon jetzt Wirkung. Die Ausgaben für die US-Umweltenergiebehörde EPA sollen um rund ein Drittel zusammengestrichen werden.
Wie die neue Linie in Washington wirken kann, zeigte das Treffen der G20-Finanzminister in Baden-Baden. Dort wurde die Ablaufzeit für Subventionen für fossile Energieträger im Jahr 2025 genauso aus der gemeinsamen Abschlusserklärung gestrichen wie jeglicher Verweis auf Paris.
Gabriel sagte, die Versorgung mit Energie sei zu einer Sicherheits- und Gerechtigkeitsfrage geworden. Der Streit um Rohstoffe heize Konflikte und Bürgerkriege an. „Wir brauchen die globale Energiewende, weil sie die Welt sicherer macht.“ Staatliches Fördergeld für fossile Energieerzeugung (Öl, Gas, Kohle) müsse reduziert werden.