Australien Lage der Ureinwohner wird nicht besser

Die indigenen Menschen in Australien werden mithilfe staatlicher Programme gefördert. Trotzdem verschlechtern sich ihre Lebensbedingungen. Die Verdrängung in Reservate führte zu starken Problemen für die Ureinwohner.

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Die Situation der Ureinwohner verschlimmert sich immer weiter. Quelle: dpa

Sydney Die gesellschaftliche Situation der Ureinwohner Australiens wird trotz zahlreicher Förderprogramme nicht besser. Obwohl die Regierung jährlich 30 Milliarden australische Dollar (21 Milliarden Euro) aufwende, steige der Anteil der Ureinwohner in Gefängnissen, mit psychischen und Alkoholproblemen, berichtete die betriebswirtschaftliche Aufsichtsbehörde der Regierung am Donnerstag.

Drei Prozent der rund 23 Millionen Einwohner identifizieren sich als Ureinwohner. Dazu gehören zahlreiche Stämme der Aborigines und die Bewohner der Torres-Strait-Inseln. Die australische Menschenrechtskommission prangert Diskriminierung gegen die Ureinwohner als „hartnäckiges aber verstecktes Phänomen“ an. Weiße Siedler haben die Ureinwohner nach ihrer Ankunft Ende des 18. Jahrhunderts von ihrem Land vertrieben und in Reservate gezwungen.

Die Rate der Inhaftierung sei von 2000 bis 2015 um 77 Prozent gestiegen, heißt es in dem Bericht. Um 56 Prozent sei die Rate der Krankenhausbesuche nach Selbstverletzzungen und Suizidversuchen gestiegen. Drogenmissbrauch sei acht Prozent höher. Anteilmäßig seien zwar weniger Jugendliche in Gefängnissen, aber die Rate sei immer noch 24 mal so hoch wie im Rest der Bevölkerung. Immerhin erreichten mehr Ureinwohner höhere Schulabschlüsse und fänden Jobs. Darüber hinaus sei die Kindersterblichkeit zurückgegangen.

Die Vize-Vorsitzende der Behörde, Karen Chester, verlangte eine bessere Überwachung und Evaluation der Förderprogramme.

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